Eine neue Ausstellung zeigt Fotos, die Stasi-Agenten in Tempelhof gemacht haben.
In der Zeit des geteilten Deutschlands ließ das Ministerium der DDR für Staatssicherheit in West-Berlin zahlreiche Orte fotografieren. In Tempelhof standen vor allem das Gebiet rund um den Flughafen und der südliche Grenzverlauf unter Beobachtung, so das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.
Die Sonderausstellung im Tempelhof Museum, Alt-Mariendorf 43, zeigt bislang unbekannte Panorama- und Luftaufnahmen, Filmsequenzen und Knipsfotografien vom geteilten Berlin der 1950er-Jahre bis zum Mauerfall. „Manche Aufnahmen lassen erkennen, dass sie hastig im Vorübergehen gemacht wurden, bei andere dagegen gab es offenbar keinen Grund, die Kamera zu verbergen“, heißt es in einer Ankündigung.
Besondere Perspektiven
Und weiter: „In der Zusammenschau verdeutlichen die Fotos eindrucksvoll, wie sehr die Stadt Berlin während des Kalten Krieges als umkämpfte Nahtstelle zwischen Ost und West fungierte. Für Zeitzeugen und die nachkommenden Generationen bieten die historischen Zeugnisse anschauliche Möglichkeiten, sich die Vergangenheit auf bildlicher Ebene zu erschließen.“
Vor allem aus heutiger Sicht würden die Fotografien besondere Perspektiven eröffnen, da sie im Auftrag eines diktatorischen Systems entstanden sind. Fragen nach den Opfern der Spionagetätigkeiten, aber auch zu Aspekten wie Datenschutz, Vertraulichkeit und Wahrung der Persönlichkeitsrechte würden beim Betrachten unwillkürlich in den Sinn kommen.
Begleitprogramm zur Ausstellung
Am 6. April, um 15 Uhr, wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Sie läuft bis zum 9. November. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr, Donnerstag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog. Das Begleitprogramm umfasst Ausstellungsgespräche, einen Filmabend zur „Stasi in West-Berlin“ sowie Mauerspaziergänge in Lichtenrade.
Alle Termine und weitere Informationen gibt es online.
Text: red/nm
