Drogenhilfe
Der Drogennotdienst hat einen Standort für einen Kontaktladen an der Bülowstraße gefunden. Bild: IMAGO/A. Friedrichs

Der Drogennotdienst in Tempelhof-Schöneberg wird in der Schöneberger Bülowstraße 106 einen Kontaktladen für suchterkrankte Menschen eröffnen.

Noch werden die Räume laut Bezirksamt ertüchtigt, ab dem Frühsommer könnten dann aber bereits alle hilfebedürftigen Drogengebraucher niedrigschwellige Beratungs- und Versorgungsangebote erhalten. Der Kontaktladen wird den Nutzenden unter anderem für einen voraussetzungslosen Aufenthalt in schwierigen Situationen und zur Versorgung mit Kleidung, Kaffee, Tee, Wasser und kleinen Mahlzeiten zur Verfügung stehen. Außerdem werden sterile Konsumutensilien bereitgestellt. Am 29. April soll es zudem eine Informationsveranstaltung für alle Interessierten geben.

Hilfe für Suchtkranke

„Der Kontaktladen ist für die Betroffenen zunächst einmal ein fester, verlässlicher Ort, an dem sie akzeptiert und unterstützt werden, zur Ruhe kommen und sich mit dem Nötigsten versorgen können. Aus langjähriger Erfahrung wissen wir, dass solch eine feste Anlaufstelle die gesundheitliche und soziale Situation von Wohnungslosen, Heroinabhängigen, Substituierten und Sexarbeiterinnen stabilisiert“, sagt Bezirksstadtrat Oliver Schworck. Er hofft, dass sich das zusätzliche Angebot entlastend auf den öffentlichen Raum und die Situation der Nachbarn und Gewerbetreibenden im Schöneberger Norden auswirken wird.

Anerkennung statt Verdrängung

Der Kontaktladen ist Teil des Konzepts des Bezirks, in dem auf Anerkennung des Drogenproblems in den Kiezen statt auf Verdrängung von Drogenkranken gesetzt wird. In den vergangenen Monaten wurde unter anderem bereits ein Drogenkonsummobil etabliert, 14 Spritzenabwurfbehälter angebracht und in besonders belasteten Gebieten die kontinuierliche Netzwerkarbeit mit der aufsuchenden Straßensozialarbeit/Drogenhilfe vorangebtrieben. Die bezirkliche Suchthilfekoordination arbeitet dazu eng mit dem Straßen- und Grünflächenamt, der Berliner Stadtreinigung, der Polizei, dem Parkmanagement, dem Drogennotdienst und anderen Trägern zusammen. 

Text: red/kr