Mehrere Generationen der Familie Diek in Tempelhof in den 1950er-Jahren. Bild: Privatbesitz Adomako
Mehrere Generationen der Familie Diek in Tempelhof in den 1950er-Jahren. Bild: Privatbesitz Adomako

Die neue Sonderausstellung im Schöneberg Museum erzählt die Geschichte der Familie Diek.

Ausgehend von der Reise Mandenga Dieks aus Kamerun nach Deutschland im Jahr 1891 folgt die Ausstellung den Lebensläufen der Familienmitglieder und ihres Umfeldes bis ins wiedervereinigte Deutschland.

„Die Familiengeschichte ist geprägt von Exotisierung, rassistischen Angriffen und Verfolgung, aber auch von Selbstbehauptung, Widerstand und Zusammenhalt“, heißt es in einer Ankündigung.

Einsatz für die Schwarze Gemeinschaft

Mandenga Diek setzte sich schon im Kaiserreich und der Weimarer Republik für die Schwarze Gemeinschaft ein und übernahm für Menschen aus Kamerun den Kontakt zu deutschen Behörden.

Innerhalb der ersten Selbstorganisationen schwarzer Menschen in Deutschland nahm er eine zentrale Rolle ein. Seine Töchter Erika und Dorothea zogen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Tempelhof. Ihre Wohnungen wurden zu wichtigen Treffpunkten für überlebende Schwarze Menschen in Berlin.

Die Sonderausstellung „Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg“  im Schöneberg Museum, Hauptstraße 40/42, läuft vom 27. Januar bis zum 1. Oktober. Am 26. Januar, um 18 Uhr, wird sie eröffnet. Der Eintritt ist frei.

Eindrückliches Bild der Lebensumstände

Die Ausstellung baut auf den Forschungen der Schwarzen Frauenbewegung der 1980er Jahre auf und ist in enger Abstimmung mit den Familienangehörigen entstanden. Viele persönliche Erinnerungen, Dokumente und Fotos zeichnen ein eindrückliches Bild der Lebensumstände Schwarzer Menschen von der Zeit des Kaiserreichs bis heute.

Kunstwerke von Otobong Nkanga und Kapwani Kiwanga verknüpfen die biografischen Stationen mit übergeordneten Themen wie den Unabhängigkeitsbewegungen afrikanischer Staaten und der Ausbeutung von Ressourcen durch Europa seit der Kolonialzeit.

Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören unter anderem Stadtspaziergänge, Stolpersteinverlegungen und ein Filmabend.

Text: red