Bis Ende dieses Jahres bekommt Tempelhof-Schöneberg acht weitere
Parkraumbewirtschaftungszonen. Die CDU-Bezirksfraktion sieht dadurch vor allem drei Bevölkerungsgruppen benachteiligt.
Bei der Vergabe der Parkvignetten befürchtet die CDU Nachteile für Krankenhausbedienstete, Ehrenamtliche und Kleingärtner. Um diese Effekte zu beseitigen, bringt die Fraktion bei der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 18. Januar drei Anträge ein.
Für die Beschäftigten der Tempelhof-Schöneberger Kliniken müsse eine Ausnahmeregelung gelten. Dazu der gesundheitspolitische Sprecher Guido Pschollkowski: „Die Aussteigerquote beim Pflegepersonal steigt weiter. Ein Grund, den Job an den Nagel zu hängen oder eine Beschäftigung aufzunehmen, die näher am Wohnort liegt, sind durchaus die hohen Parkkosten. Da werden im Monat gleich mal rund 300 Euro zusätzlich fällig.“
„Die Beschäftigten sind alarmiert“
Und weiter: „Im konkreten Fall betrifft es die Beschäftigten des St. Joseph Krankenhauses. Von der Einführung der Parkzone 90 in Tempelhof ist ausdrücklich diese Klinik betroffen. Die Beschäftigten sind alarmiert. Überlegungen abzuwandern sind keine Ausnahme mehr, erst recht nicht, nachdem das Beispiel des Charité Campus Rudolf Virchow in Mitte die Runde gemacht hat. Wegen der Parkgebühren wollten die Charité-Pflegerinnen sogar kündigen, bis dann eine pragmatische Lösung gefunden wurde.“
Auch in Tempelhof-Schöneberg brauche es eine entsprechende Regelung. Krankenhausbeschäftigte müssen Bereitschaftsärzten und mobilen Pflegediensten, die für Parkraum nicht zahlen, gleichgestellt werden.
Auch unter Kleingärtnern würden die 2022 eingeführte Parkzone 92 rund um den südlichen Bereich des Tempelhofer Damms für Verdruss sorgen. Dies gelte auch für die
vorgesehenen neuen Zonen 90 (St. Joseph Krankenhaus) und 91 (Manfred-von-Richthofen-Straße). Die Laubenpieper gelten nicht als Anwohner, die einen Parkausweis
beantragen können, heißt es aus der CDU-Fraktion. Auch sie müssten Parkvignetten verhalten. Ansonsten seien die Parkkosten übers Jahr zu hoch.
Hohe Kosten für Ehrenamtliche
Ebenfalls benachteiligend sei die Situation am Stadtbad Tempelhof. Ehrenamtliche, die
beispielsweise als Schwimmlehrer tätig sind, sähen sich nach Einführung der Parkraumbewirtschaftungszone in der Nachbarschaft des Bades gezwungen, teure Parktickets zu lösen.
„Eine derartige finanzielle Belastung von ehrenamtlich Tätigen ist einfach nicht hinnehmbar“, so der sportpolitische Sprecher Alexander Schie. „Wir wollen, dass sie entweder durch ein kostenloses Ticket für den Bezahlparkplatz des
Schwimmbades oder durch einen kostenfreien Parkausweis für die Parkzone 92 entlastet
werden.“
Text: red/nm