Die Eisenacher Straße ist so vielfältig wie ihre Bewohner. Bild: IMAGO/STTP
Die Eisenacher Straße ist so vielfältig wie ihre Bewohner. Bild: IMAGO/STTP

In dem Bildband „Eisenacher Hundert“ porträtiert der Filmemacher und Fotograf John Kolya Reichart 100 Menschen aus einer der buntesten Straßen Berlins, der Eisenacher Straße in Schöneberg. Am 24. Juni stellt er es im Schöneberg Museum vor.

Aus Berlin oder zugezogen? Quirliger Familienmensch oder lieber allein unterwegs? Jung oder alt, ruhig oder lebendig? Die Eisenacher Straße ist so vielseitig wie die Menschen, die dort leben.

Auf insgesamt zwei Kilometern ist sie mal mondän und beschaulich, mal karg, mal studentisch und in ihrem Regenbogenkiez-Abschnitt durchaus auch berüchtigt. John Kolya Reichart hat diese Vielfalt in seinem Bildband „Eisenacher Hundert – Gesichter einer Straße“ eingefangen. Am 24. Juni stellt er das Buch im Schöneberg Museum, Hauptstraße 40/42, vor. um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Ein Bild für jedes Lebensjahr

Reichart fotografierte für das Projekt mit einer 35-mm-Kleinbildkamera, analog und in schwarz-weiß und stets mit einem ähnlichen Bildausschnitt, der die Protagonist leicht untersichtig zeigt. „Durch den immer gleichen fotografischen Stil werden Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Menschen deutlich, und gleichzeitig bringt jede und jeder etwas Eigenes, Unverwechselbares mit“, heißt es in einer Ankündigung zur Buchvorstellung.

Die Besonderheit der Porträtserie: Für jedes Lebensjahr von eins bis 100 steht eine Person. So erzählen die 100 Schwarzweißfotos und persönlichen Texte ein langes Menschenleben, zusammengesetzt aus vielen unterschiedlichen Biografien.

Der in Köln geborene Filmregisseur und Fotograf John Kolya Reichart lebt selbst mit seiner Familie in der Eisenacher Straße in Schöneberg. Sein fotografischer Schwerpunkt liegt auf Porträts und Dokumentationen.

Nachbarschaft neu entdeckt

„Für mich ist das Projekt ,Eisenacher Hundert‘ die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Nachbarschaft, die ich bisher viel zu wenig betrachtet habe“, sagt Reichart. „Im täglichen Trubel der Großstadt mit vollem Terminkalender und langen To-Do-Listen wird unsichtbar, was vor der Tür liegt: eine vielseitige und bunte Welt voller spannender Menschen mit ihren einzigartigen Lebensgeschichten.“

Zur Buchvorstellung wird auch der Kurator der gleichnamigen Ausstellung, André Kirchner, anwesend sein. Die Foto-Ausstellung ist bis zum 29. Juli bei Tamschick Media + Space Lab in der Eisenacher Straße 57 zu sehen.

Text: red/nm