Max Liebermann, Blick auf den Wannseegarten nach Osten, 1921, Dauerleihgabe, Sammlung Jöns Lahmann.
Max Liebermann, Blick auf den Wannseegarten nach Osten, 1921, Dauerleihgabe, Sammlung Jöns Lahmann.

Zahlreiche Schenkungen und Dauerleihgaben haben den Bestand der Liebermann-Villa am Wannsee in jüngster Zeit erweitert. Bis zum 28. Februar stehen elf dieser Werke im Zentrum einer neuen Ausstellung.

In der Schau „Im Fokus. Neuzugänge der Liebermann-Villa“ sind unter anderem ein aufwendig restauriertes Gemälde des Wannseegartens, Porträts bekannter Persönlichkeiten und großformatige Kreidezeichnungen zu sehen.

Dazu Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee:
„Seit ihrer Gründung 1995 hat die Max-Liebermann-Gesellschaft eine
Kunstsammlung aufgebaut, die heute rund 200 Werke umfasst. Wir
freuen uns außerordentlich, dass wir bis jetzt großzügige Schenkun-
gen und Dauerleihgaben erhalten, die unsere Sammlung und Daueraus-
stellung entscheidend bereichern.“

Menükarte vom 80. Geburtstag

In der neuen Ausstellung werden die aktuellen Neuzugänge im Detail vorgestellt. Zu den Ausstellungsobjekten zählt die Menükarte des Festessens zu Max
Liebermanns 80. Geburtstag aus dem Privatbesitz Martha Liebermanns.
Die gedruckte Karte entstand 1927 nach einer Zeichnung von Max
Slevogt und wurde mit Unterschriften, Widmungen sowie Glückwün-
schen einiger Festtagsgäste für Martha Liebermann versehen.

Nach dem Tod ihres Mannes ging das Blatt über 80 Jahre verloren, bis es 2021 als Schenkung zurück nach Wannsee kam und der Öffentlichkeit jetzt erstmals gezeigt wird.

Ein weiteres Objekt der Schau ist die Kreidezeichnung „Klagende“. Die
um 1923 entstandene Papierarbeit kam 2018 zusammen mit zwei weite-
ren Werken, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind, als Schenkung in die Museumssammlung.

Es handelt sich um eine Vorstudie für Liebermanns Lithografie „Den Müttern der Zwölftausend“ von 1924. Das Blatt wurde für den Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten entworfen, der 1919 als Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus gegründet wurde, so die Leitung des Hauses.

Zuletzt sei dank einer großzügigen privaten Schenkung die 1904 von Max Liebermann angefertigte Ölstudie „Bildnis Dr. Wilhelm Bode“ in die Sammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft gekommen. Das Porträt des damaligen Direktors des Kaiser-Friedrich-Museums dokumentiert Liebermanns Rolle als anerkannten und gefragten Porträtisten zu
Beginn des 20. Jahrhunderts, von dem sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Industrie darstellen ließen.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Text: red, Bild: Foto: Oliver Ziebe