Achtung, Faulbrut! Anfang Juli wurde ein Sperrbezirk rund um einen Bienenstand in der Schorlemer Allee eingerichtet. Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf erklärt, wie Imker ihre Bienen vor der Seuche schützen können.
„Die Faulbrut wird in erster Linie von räubernden Bienen übertragen“, so das Bezirksamt. „Hier überfallen starke Völker die schwachen und schleppen damit die Sporen des Erregers ins eigene Volk ein.“ Geräubert werde in Zeiten des Mangels. Imker müssen also rechtzeitig erkennen, wann ein Zufüttern notwendig ist, um dieses Verhalten zu unterbinden.
Zudem müssten erste Krankheitszeichen richtig erkannt und gedeutet werden. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse hätten sich in den letzten Jahren verändert. Imker seien gut beraten, sich über aktuelle Schulungen der Imkervereine zu informieren. Zum ersten Selbststudium wird der „Praxisleitfaden zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut“ des Niedersächsischen Institutes “Laves” empfohlen.
Kundige Begleitung
Als letzte Konsequenz bleibt bei klinischen Anzeichen (fadenziehende gummiartige Larvenmassen und dunkle Schorfe in der unteren Zelllinie) und dem Labornachweis nur noch das Töten des befallenen Volkes durch Abschwefeln. „Bei geringer Sporenbelastung kann ein Kunstscharmverfahren durchgeführt werden, doch empfiehlt sich hier unbedingt eine kundige Begleitung“, so das Bezirksamt.
In den letzten Jahren sei ein Bienenmobil angeschafft worden. „Verschiedene Bienenseuchensachverständige bieten ihre Hilfe an“, wird mitgeteilt. „Bei Bedarf kann gerne Kontakt über den Fachbereich der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirksamtes hergestellt werden.“
In den letzten Jahren haben Fälle von Faulbrut laut dem Bezirksamt sehr zugenommen, was sicher auch mit der zunehmenden Dichte an Bienenvölkern zu tun habe. „Gerade in Zeiten von Corona haben sich viele Menschen eine neue Beschäftigung mit Bezug zur Natur gesucht und so häuften sich die Anmeldungen von Neuimkern.“
Text: red/nm