Menschen im Rollstuhl kommen hier nicht weiter: Wegen der Bauarbeiten an der Moltkebrücke ist der Fahrstuhl am S-Bahnhof Botanischer Garten gesperrt. Am 30. September findet eine Protestaktion statt.
Zu der „Motzaktion“ rufen das „MoKuZ – dein mobiles Kulturzentrum in Steglitz Zehlendorf“und der Beirat für Menschen mit Behinderungen auf. Sie läuft zwischen 15.30 und 18 Uhr an der Moltkestraße, Ecke Gardeschützenweg.
Die an den S-Bahnhof „Botanischer Garten“ grenzende Moltkebrücke erhält einen Neubau. Der Fahrstuhl wurde deswegen gesperrt. Ein barrierefreier Zugang zum S-Bahnhof ist dadurch nicht mehr gegeben. „Das ärgert uns so richtig“, so die Initiatoren der Kundgebung. „Mobilität ermöglicht es uns, unsere Vielfalt zu leben und zu gestalten. So braucht Ute, die mit dem Rollator unterwegs ist, zum Beispiel die Bahn, um sich ihr Lieblingsbuch in der Bibliothek auszuleihen.“
Fehlende Barrierefreiheit
Um diese möglichen Freiräume allen zu öffnen, müssen Mobilitätsangebote barrierefrei sein, heißt es weiter. „Mobilität ist ein wichtiger Baustein für gesellschaftliche Teilhabe. Menschen durch fehlende Barrierefreiheit auszugrenzen, ist Diskriminierung und bedeutet Ausschluss.“
Der Beirat für Menschen mit Behinderungen und die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen sind bei der „Motzaktion“ vor Ort, um Fragen zu beantworten und sich über Erfahrungen mit Barrieren und Diskriminierung auszutauschen.
Kein Fahrstuhl bis Ende 2023
Der zwischen dem S-Bahnsteig am südwestlichen Bahnsteigende und der Enzianstraße gelegene Fahrstuhl am S-Bahnhof Botanischer Garten ist seit Ende Januar gesperrt. Das wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2023 so bleiben, lässt die S-Bahn Berlin wissen. Die Anbindung für Fußgänger wird über zwei Behelfsbrücken sichergestellt.
Weitere Informationen zur Motzaktion gibt es online.
Text: red