Ohne Eltern unterwegs: Sichere Schulwege stärken die Eigenständigkeit und Verkehrskompetenz von Kindern. Bild: IMAGO/Andreas Gora
Ohne Eltern unterwegs: Sichere Schulwege stärken die Eigenständigkeit und Verkehrskompetenz von Kindern. Bild: IMAGO/Andreas Gora

Das Bezirksparlament hat Maßnahmen für mehr Schulwegsicherheit, insbesondere vor Grundschulen, auf den Weg gebracht.

Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf wird ersucht, in enger Zusammenarbeit mit Schulvertretern nachhaltige Maßnahmen zu prüfen und umzusetzen, die die Schulwegsicherheit, vor allen im Einzugsbereich von Grundschulen, fördern. Das hat die Bezirksverordnetenversammlung auf Initiative von SPD, Grünen, FDP und Linksfraktion beschlossen.

Zur Vorbereitung der Maßnahmen  soll eine Arbeitsgruppe installiert werden. Zudem sollen die Schulen für eine bessere Übersicht in Cluster eingeteilt und entsprechend eingeladen werden.

Temporäre Schulstraßen

Zu den möglichen Vorhaben zählen die Entschleunigung des Kfz-Verkehrs (etwa mit sogenannten Berliner Kissen), die Schaffung von sicheren Querungsanlagen (durch Gehwegvorstreckungen, Fußgängerüberwege oder Sperrflächenmarkierungen), die Anordnung einer „temporären Schulstraßen“ zwischen (zwischen 7.30 und 8.15 Uhr).

Hinzu kommt die die Etablierung des Projekts „Berliner Tausendfüßler“ in enger Koordination mit der Elternschaft. Dessen Ziel: Kinder sollen auf sicheren Wegen stress- und angstfrei zur Schule gelangen.

Kinder laufen gemeinsam

Der „Tausendfüßler“ setzt sich aus vielen Kinderfüßen zusammen, die gemeinsam zur Schule laufen. Dabei gibt es verlässliche Treffpunkte, an denen sich der Tausendfüßler zusammensetzt. Diese Treffpunkte, auch Haltestellen genannt, werden gekennzeichnet. Ende 2019 lief der erste „Berliner Tausendfüßler“ an der Erich-Kästner-Grundschule in Steglitz-Zehlendorf. 

Den zuständigen Ausschüssen soll im regelmäßigen Turnus nach den Schulhalbjahren über die Maßnahmenumsetzungen berichtet werden.

„Die Schulwegsicherheit ist einer der Schwerpunkte des Berliner Mobilitätsgesetzes“, heißt es zur Begründung des Antrags. Schulkinder seien als schwächste Mitglieder im Straßenverkehr besonders zu schützen.

„Erhebliche Gefahr“

Und weiter: „Der morgendliche Verkehr insbesondere vor den Grundschulen stellt für die Kinder eine erhebliche Gefahr dar. Wir wollen die Zahl der Elterntaxis reduzieren und ermöglichen, dass die Schülerinnen und Schüler gut und gesund zur Schule kommen.“

Text: red/nm