Roland Kaiser schrieb Brief an Erich Honecker

In seiner Biografie berichtet Schlagersänger Roland Kaiser unter anderem von einem Schlagabtausch mit Erich Honecker. Auslöser war sein damaliger Keyboarder. 

Roland Kaiser hat sich per Brief mit Erich Honecker angelegt – und sich am Ende durchgesetzt. Das berichtet der Schlagersänger (69) in einer nun veröffentlichten Biografie mit dem Titel „Sonnenseite“.

Die DDR wollte Kaisers Keyboardspieler nicht bei einem Konzert im Friedrichstadt-Palast zu den Feierlichkeiten zu 750 Jahren Berlin auftreten lassen. Der SED war ein Dorn im Auge, dass der Musiker 1980 aus der DDR geflohen war.

„Viel Ärger bereitet“

Kaiser, der in West-Berlin aufwuchs, drohte mit der Absage des Auftritts. Der Leiter des Künstlerdienstes blieb hart. Daraufhin schrieb Kaiser 1987 Honecker den Brief. Über Stasi-Chef Erich Mielke erging der Befehl, dass Franz Bartzsch dann doch einreisen durfte. „Sie haben uns viel Ärger bereitet“, sagte der Kulturfunktionär und ergänzte, „der Genosse Honecker hat Ihren Brief gelesen“. Die Originale dieses Briefwechsels sind im Buch abgedruckt. Eine Einschränkung gab es dann doch. Der Keyboardspieler durfte nur unter Pseudonym auftreten. Aus Franz Bartzsch wurde dann kurzerhand Daniel Matthi. 

Kaiser berichtet in der Biografie aber auch über persönliche Dinge, etwa über seine Lungenkrankheit COPD. Berühmt wurde der West-Berliner 1980 mit dem Lied „Santa Maria“. „Dich zu lieben“ oder „Manchmal möchte ich schon mit dir…“ waren weitere Erfolge. Mit rund 90 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Sängern seiner Generation.

Text: dpa, Bild: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa-mag