Sommelie?re Marie Weskott und Gescha?ftsfu?hrer Felix Larson finden für jeden den richtigen Wein. Bild: Stefan Hobmaier
Sommelie?re Marie Weskott und Gescha?ftsfu?hrer Felix Larson finden für jeden den richtigen Wein. Bild: Stefan Hobmaier

Weine nur von Winzerinnen: Wie eine Sommelière die Weinbranche aufrütteln möchte.

Dunkel sind die Nächte in dieser Jahreszeit. Trübe das Wetter. Aber am Horizont leuchtet ein kleines Lichtlein, ein ganz Neues: das der „Nomi Winebar“. Hier regiert Sommelière Marie Weskott und schenkt ausschließlich Weine von Winzerinnen ein.

Weibliche Note

30 Monate befand sich der Genevieve Schaumwein in seiner Flasche, bevor er sprudelnd ins Glas gegossen wird. Traditionell durchlaufen alle Schaumweine zwei Gärungen, so auch dieser.

Genevieve ist der zweite Name der Winzerin Melissa Nelsen aus Südafrika. Ihre Weinberge liegen in der Nähe der Kleinstadt Botrivier am Fuße der Houw-Hoek-Berge. Das klingt erstmal sehr weit weg und das ist es auch. Aber diesen besonderen Schaumwein mit dem wohlklingenden Namen gibt es in der gerade frisch eröffneten „Nomi Winebar“ in der Kreuzberger Manteuffelstraße.

Natürlichkeit punktet

Das Besondere an dieser Weinbar: Die Karte besteht ausschließlich aus naturnah produzierten Weinen von Winzerinnen aus aller Welt. 40 Weine, die regelmäßig wechseln, befinden sich auf der Karte. Um gleichermaßen Weinenthusiasten und -neulinge anzusprechen, werden Schaum-, Rosé-, Weiß-, Orange- und Rotwein in unterschiedlichen Preis- und Qualitätsklassen angeboten. Sommelière Marie Weskott weiß, wie wichtig eine Beratung auf Augenhöhe ist: „Ich schaue mir die Leute genau an und spreche mit ihnen über ihre geschmacklichen Vorlieben. Manchmal kann ich jemanden auch von einem ganz neuen Wein überzeugen“, sagt sie lächelnd.

Jeder einzelne Wein auf der Karte ist mit großer Liebe und viel Disziplin von Menschen, die für ihren Job brennen, erzeugt. Dabei werden kleine, naturnah produzierende Weingüter unterstützt. Das Ziel von Marie Weskott und ihrem Team: Die männerdominierte Weinbranche aufrütteln.

Traum erfüllt

Hinter der Weinbar stehen die drei Freunde Matthias Dräxler, Mali Haag und Felix Larson. Mit der Bar erfüllen sie sich den langersehnten Traum der eigenen Gastronomie. Die Räumlichkeiten wurden in den letzten Monaten komplett umgebaut und so ein neuer Raum geschaffen, der zum Wohlfühlen und Genießen einlädt.

Unter dem Motto: „Weg vom Industriewein“ werden in regelmäßigen Veranstaltungen Winzerinnen vorgestellt und gezeigt, was für einzigartige Frauen hinter den Weinen stehen. So soll die Bar ein Ort für Lesungen, Ausstellungen und Events aller Art sein.

„Uns ist wichtig, dass sich jeder wohl fühlt. Um auch Nicht-Weintrinker abzuholen, gibt es Bier vom Fass und eine Auswahl an Aperitivos“, sagt Geschäftsführer Felix Larson, der auch selbst hinter dem Tresen steht. Wichtig ist bei allen Produkten: Von kleinen Lieferanten sollen sie kommen und durch Handwerk und Qualität überzeugen.

Text: Helen Arnold