8. Mai Petition
Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano hatte die Petition vor zwei Jahren mit gestartet.

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit die Befreiung der Menschen vom NS-Regime zum 77.-mal. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e.V.), der 1947 in Berlin gegründet wurde, hat nun noch einmal eine Petition gestartet, mit der der 8. Mai zum nationalen Feiertag gemacht werden soll.

Auslöser für den Neustart war der Tod der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano im vergangenen Sommer. Bejarano überlebte als Mitglied des „Mädchenorchesters“ das deutsche Vernichtungslager Auschwitz und konnte vor 77 Jahren auf dem Todesmarsch der Häftlinge des KZ-Ravensbrück der SS entkommen. Sie war Vorsitzende des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V. und Ehrenpräsidentin VVN-BdA. „Am 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano gestorben. Gemeinsam mit uns hat sie diese Petition gestartet und wir betrachten es als ihr Vermächtnis, weiter für ihre und unsere Forderung zu streiten: der 8. Mai muss Feiertag werden“, heißt es in der Petition, die bereits knapp 175.000 Unterschriften sammeln konnte.

Tag der Befreiung

„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschlagung des NS-Regimes.“ Dies schrieb es Esther Bejarano in einem offenen Brief am 26. Januar 2020 „an die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“. Den 8. Mai zum Feiertag zu machen, sei ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Einmaliger Feiertag in 2020

Den 8. Mai 2020, also den 75. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, hatte Berlin einmalig zum Feiertag erklärt. Seitdem werden Rufe nach einem festen und bundesweiten Gedenken an diesem Tag lauter.

Text: kr, Bild: IMAGO/Sven Simon