Das Hauptgebäude des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam. Foto: Christophe Gateau/dpa
Das Hauptgebäude des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ in Potsdam. Foto: Christophe Gateau/dpa

Ein deutscher Erdbeobachtungssatellit soll künftig unter anderem Informationen zu den Auswirkungen der Klimakrise liefern.

Die wissenschaftliche Leitung des Forschungsprojekts liegt in Potsdam beim Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ). Eine Trägerrakete brachte den Satelliten „EnMAP“ am Freitagabend von Cape Canaveral (Florida) aus ins All.

Mission sammelt Informationen aus dem All

Wissenschaftler und Gäste am Forschungszentrum verfolgten den Start der Mission, wie das Brandenburger Forschungsministerium am Samstag mitteilte. Darunter war auch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert.

Die Mission wird demnach in den nächsten Jahren so genau wie nie zuvor Informationen zum Zustand der Vegetation, der Böden und Gewässer auf der Erde sammeln.

Spezielle Kameras an Bord liefern den Angaben zufolge Bilder der Erdoberfläche in mehr als 200 schmalen, aneinander angrenzenden Wellenlängenbändern – sogenannte Hyperspektralbilder. Mit solchen Daten können unter anderem Mineralien oder Schadstoffe aufgespürt und der Verschmutzungsgrad von Gewässern erkannt werden.

Kosten liegen bei 300 Millionen Euro

Die Umweltmission wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geführt. Die Kosten liegen bei rund 300 Millionen Euro.

Der Wissenschaftliche Interims-Vorstand des GFZ, Niels Hovius, sprach von einen Meilenstein in der GFZ-Geschichte. Er verwies auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Mission wie die Erkundung von Lagerstätten und der Bodenkartierung über die Überwachung der Gewässergüte bis hin zur Erfassung von Umweltverschmutzung.

Zukunftsweisende Impulse

Forschungsministerin Manja Schüle (SPD) würdigte die Arbeit des GFZ. Von ihm gingen einmal mehr „zukunftsweisende wie unverzichtbare Impulse für die internationale Geo-, Umwelt- und Klimaforschung aus“.

„EnMAP“ steht für „Environmental Mapping Analysis Program“ (etwa: Programm zur Umwelt-Kartografierung und Analyse). Herzstück des Satelliten ist das vom Satellitenbauer OHB System AG gebaute Hyperspektralinstrument.

Es ermöglicht, die von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenstrahlung vom sichtbaren Licht bis in den kurzwelligen Infrarotbereich in kontinuierlichen Spektren zu erfassen.

Quelle: dpa