Der Jazz-Trompeter Till Brönner hat sich dafür ausgesprochen, dass russische und ukrainische Künstler trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter gemeinsam auftreten.
„Kunst ist dazu da, um anzuprangern. Kunst ist dazu da, um zu verbinden“, sagte Brönner (50) den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (Samstag).
Kunst verbindet
„Kunst ist ein friedensstiftendes Moment.“ In Berlin fänden sich daher russische und ukrainische Künstler ganz bewusst auf einer Bühne zusammen, „weil sie Künstler sind – und weil sie als Künstler verbunden sind“.
Brönner wollte am Samstag gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam und anderen Künstlern im Potsdamer Volkspark bei einem Benefizkonzert für die Ukraine spielen.
„In den Volkspark komme ich nicht, um anzuprangern, sondern um meine Solidarität mit den Schwächsten zum Ausdruck zu bringen“, sagte Brönner.
Opfern helfen
„Wir kommen, um den schwächsten Kriegsopfern, die es bis hierhin geschafft haben oder in der Ukraine vor Ort versorgt werden müssen zumindest ein kleines Maß an Linderung zu verschaffen. Dafür brauchen wir Spenden.“
Brönner sprach in dem Interview auch über seinen Umzug von Berlin nach Potsdam: „In Berlin habe ich wichtige Jahre verlebt, beide Kinder sind hier zur Welt gekommen. Ich bin Berlin sehr verbunden, dennoch erlebe ich, wie die Stadt von ihren sozialen Problemen in Teilen aufgefressen zu werden droht. Das macht mir zu schaffen. Oft hatte ich das Gefühl, dass Berlin einfach etwas länger braucht – aber mittlerweile habe ich das Gefühl: Berlin will gar nix.“
Doch unabhängig davon seien 30 Jahre in einer Stadt vielleicht auch einfach genug. „Da schien mir Potsdam eine gute Alternative.“
Text: dpa/bb