Der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden (86) will in seiner Geburtsstadt Dessau ein Theater eröffnen und dort auch selbst auf der Bühne stehen.
Der Kultur- und der Wirtschaftsausschuss der Stadt Dessau stimmte Mittwochabend der langfristigen Vermietung der Marienkirche an Dieter Hallervorden als Einzelunternehmer zu, wie die Stadt Dessau-Roßlau am Donnerstag mitteilte.
Er werde dort unter dem Label „Mitteldeutsches Theater in der Marienkirche Dessau“ regelmäßig Theater, Konzerte und Lesungen mit namhaften Künstlern anbieten. „Insbesondere bei einigen Schauspielprogrammen wird Hallervorden selbst auf der Bühne zu erleben sein“, hieß es.
Der Heimatstadt etwas zurückgeben
Zunächst seien rund 165 Veranstaltungen zwischen September 2022 und August 2023 geplant. Wenn das Angebot erfolgreich sei, könne die Nutzungszeit für weitere drei Spielzeiten verlängert werden.
Hallervorden erklärte in der Mitteilung: „Ich bedanke mich für das Vertrauen der Stadträtinnen und Stadträte und möchte meiner Heimatstadt gern etwas zurückgeben. Deshalb freue ich mich, ein vielfältiges Programm aus Schauspiel, Komödie, Lesungen und Konzerten für die Menschen in Dessau-Roßlau und der Region gestalten zu können.“
Nach dem Abitur nach Berlin
Der 1935 in Dessau geborene Enkel von Hans Hallervorden, Gartendirektor im Gartenreich Dessau-Wörlitz, war nach dem Abitur nach Berlin gegangen, um dort zu studieren. 1958 flüchtete er aus der DDR in den Westteil der Stadt, bewarb sich dort beim Kabarett „Die Stachelschweine“. Da er kein Glück hatte, gründete er aus Trotz seine eigene Kabarett-Bühne: „Die Wühlmäuse“. Noch immer ist er deren Chef. Zudem hat betreibt er seit mehr als zehn Jahren das Schlosspark Theater in Berlin.
Das Schlosspark Theater trennen 114 Kilometer und damit 1:15 Stunden Fahrtzeit zur neuen Wirkungsstätte in Dessau.
Quelle: dpa/red