Siemens-Beschäftigte protestieren.

Zur Hauptversammlung des Siemens-Konzerns haben Beschäftigte in Berlin und Nürnberg gegen die geplante Ausgliederung der Großmotorenproduktion LDA protestiert.

Auf der Nürnberger Siemensbrücke und vor dem Dynamowerk des Konzerns in der Berliner Siemensstadt kamen mehrere hundert Mitarbeiter zusammen, wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte.

Abspaltung macht keinen Sinn

„Bei den ökologischen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, brauchen wir Alternativen zu den Antriebstechnologien“, betonte die Zweite Bevollmächtigte des Bezirks Berlin, Regina Katerndahl. „Diese können und sollten wir vor Ort entwickeln und mit der Digitalisierung verknüpfen. Deshalb machen die Abspaltung und der mögliche Verkauf des Dynamowerks keinen Sinn.“

Roland Wehrer, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Nürnberg warf Siemens vor, mit der Ausgliederung in der Nürnberger Südstadt zu zündeln. „Eine gut funktionierende Fabrik soll mutwillig in kleine Teile zerschlagen werden“, kritisierte er. Damit sei nicht nur das Überleben der LDA, sondern auch anderer Bereiche am Standort gefährdet.

Große Motoren auf eigenen Füßen

Siemens hatte im vergangenen Oktober angekündigt, sein Geschäft mit großen Motoren rechtlich auf eigene Füße stellen zu wollen. Die Sparte Large Drive Applications (LDA) hat ihren Hauptsitz in Nürnberg, beschäftigt dort und in Berlin rund 2200 Mitarbeiter sowie in Tschechien, den USA und China weitere 4800. Hauptprodukt sind große Motoren für den Bergbau, die Chemie-, Öl- und Gasindustrie.

Quelle: dpa, Bild: Jörg Carstensen/dpa