Berlin Stadtautobahn Stau vor der Rudolf Wissell Brücke Stadtautobahn
Weiterhin kein Platz auf der Rudolf-Wissell-Brücke für Radfahrer und Fußgänger? Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Die Senatsverwaltung wird sich gegenüber dem Bund und der Autobahn GmbH nicht weiter für eine Erweiterung des Neubaus der Rudolf-Wissell-Brücke mit einem Fuß- und Radweg einsetzen. Das stößt bei den Linken im Bezirksparlament auf reichlich Kritik.

Beim Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke spielen Planungen für einen Fuß- und Radweg keine Rolle mehr. Das ergab eine Schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg und Niklas Schenker (MdA, DIE LINKE) im Berliner Abgeordnetenhaus. Damit dürfte diese wichtige Verbindungsstelle der Bezirke Spandau, Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf ausschließlich dem Autoverkehr vorbehalten bleiben. Dieses Vorgehen stößt bei den Linksfraktion in den Bezirksparlamenten Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf auf Kritik.

„Wir sind enttäuscht“

„Wir sind enttäuscht darüber, dass bei einer so wichtigen Verbindungsbrücke zwischen den Bezirken trotz zahlreicher Einwände von Initiativen, Verbänden und aus der Bezirkspolitik die Planung einer zusätzlichen Querungsmöglichkeit für Fußgängerinnen und Fußgänger und Radfahrerinnen sowie Radfahrer nicht möglich sein soll. Insbesondere das Argument des Bundes, eine solche Planung wäre aufgrund des dringenden Erneuerungsbedarfs der Brücke nicht zu verantworten, können wir nicht nachvollziehen.

Die Planungen laufen bereits seit Jahren, Möglichkeiten zur Anpassung gab es ausreichend und auch bis zum voraussichtlichen Beginn des Baus 2024 ist noch genug Zeit, nachzusteuern“, so Kai Bartosch, Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV Reinickendorf.

Relikt der autogerechten Stadt

Frederike-Sophie Gronde-Brunner, Ko-Fraktionsvorsitzende und  Sprecherin für Verkehr der Linksfraktion in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf fügt hinzu: „Wir bleiben daher bei unseren Forderungen in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf, die Rudolf-Wissell-Brücke muss für alle Verkehrsteilnehmernnen und Verkersteilnehmer nutzbar sein. Eine Brücke nur für den Autoverkehr ist ein Relikt der autogerechten Stadt und hat in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels und der notwendigen Verkehrswende nichts in einer Großstadt verloren!“

Text: red/kr