Mehr Verkehrssicherheit in der Schildower Straße: Das ist das Ziel der Bauarbeiten, die Anfang des Jahres 2023 starten sollen. Der Bezirk Reinickendorf hat jetzt Eckpunkte vorgestellt.
Demnach will der Bezirk den Parkverkehr neu ordnen, um in der Wohnstraße im Waldseeviertel mehr Platz für Busse des öffentlichen Nahverkehrs zu schaffen. Außerdem sollen Seitenräume für den Fußverkehr hergestellt, der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt sowie Lärm und Erschütterungen durch neues Fahrbahnmaterial reduziert werden. Außerdem sind zusätzliche Sickerflächen für Regenwasser vorgesehen. Bäume sollen für die anstehenden Arbeiten nicht gefällt werden, heißt es aus der Verwaltung. Der voraussichtliche Baubeginn ist im Frühjahr 2023. Ende des Jahres 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Informationsveranstaltung für Anwohner
Kürzlich fand im Rathaus Reinickendorf eine Anwohnerinformationsveranstaltung zur Straßenbaumaßnahme „Neubau Schildower Straße“, die zwischen Marthastraße und Landesgrenze erfolgt, statt. Eingeladen waren alle anliegenden etwa 80 Haushalte der Schildower Straße. Von besonderem Interesse sei die Neuordnung des Parkraumes und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung gewesen, so das Bezirksamt Reinickendorf.
Der aktuelle Planungsstand kann auf der Website des Bezirksamts eingesehen werden. Zu konkreten Baumaßnahmen ist dort allerdings nichts zu erfahren. Die verlinkten Lagepläne der einzelnen Straßenabschnitte dürften vor allem für ein Fachpublikum interessant sein.
Bezirk: „Themen des Runden Tisches werden nicht berührt“
Aktuelle verkehrspolitische Debatten, die unter anderem am Runden Tisch Verkehrsraum Reinickendorf/Oberhavel geführt werden, seien von den Baumaßnahmen nicht berührt, so das Bezirksamt Reinickendorf. Gemeint sind die jahrelangen Querelen um eine Verkehrsberuhigung der Schildower Straße. Im vergangenen Jahr hatte die Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf das Bezirksamt beauftragt, die Schildower Straße an der Stadtgrenze mit Pollern zu versehen und so den Durchgangsverkehr zu unterbinden.
Die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung hält dem Bezirksamt vor, diesen Beschluss noch immer nicht umgesetzt zu haben. Die zuständige Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) beruft sich auf ein Gutachten und rechtliche Bedenken. Auch die örtliche Initiative Offene Nachbarschaft lehnt Straßensperren an der Grenze zu Brandenburg ab.
Bürgerinitiative: Mehr Platz für Pendlerverkehr
Die Bürgerinitiative für mehr Verkehrsberuhigung hat die Umbaupläne bereits im Vorfeld kritisiert. Offenbar befürchtet sie eine weitere Zunahme der Verkehrsbelastung, wenn Hindernisse und Engpässe in der Schildower Straße beseitigt sind. “Parkmöglichkeiten am Straßenrand sollen für die Leichtigkeit des Pendlerverkehrs eingeschränkt werden”, heißt es in einem Schreiben.
Datum: 8. September 2021, Text: Nils Michaelis, Archivbild: IMAGO/Jürgen Ritter