Nurse makes vaccination in the shoulder of patient in a clinic

Trotz Aufklärung noch immer große Lücken bei Kindern und Jugendlichen.

Die Reinickendorfer SPD-Fraktion fordert eine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche gegen Masern. Einen entsprechenden Antrag haben die Sozialdemokraten in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht.
Gefährliche Infektion. Die Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt und gelten unter Experten längst nicht mehr als „harmlose Kinderkrankheit“, heißt es zur Begründung. Europaweit seien im Jahr 2018 insgesamt 12.352 Fälle gemeldet worden, allein in Deutschland 500.

Regionale Unterschiede

„Nach einer Zwischenbilanz von 300 Fällen bis Anfang Mai steht zu befürchten, dass die Zahlen in diesem Jahr noch weiter steigen werden.“ Trotz der bisherigen Aufklärungskampagnen gebe es immer noch zu viele Impflücken unter Kindern und Jugendlichen. 97,1 Prozent der Schulanfänger hätten zwar die erste Masernimpfung erhalten aber bei der Zweiten, entscheidenden, gebe es große regionale Unterschiede. 93 Prozent der Schulanfänger seien 2017 zweimal gegen Masern geimpft worden. Eine gewünschte und sinnvolle Impfquote müsse bei 95 Prozent liegen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Marco Käber sieht es als große Gefahr, dass die Zahl der Impfskeptiker zuletzt immer weiter gestiegen sei.

Erhebliche Gefahr

„Nicht geimpft zu sein, bedeutet eine erhebliche Gefahr für das eigene körperliche Wohlergehen, vor allem aber auch ein Risiko für andere Personen, die aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen nicht geimpft werden können und ‚den Schutz der Herde‘ dringend benötigen“, so Käber. „Sich impfen zu lassen, ist also auch ein Akt der Solidarität und nicht nur eine Entscheidung über den eigenen Körper.“ Der Antrag ist am 13. August Thema im Ausschuss für Gesundheit und Soziales.

Datum: 11. Juli 2019. Text: Redaktion. Bild: Getty Images Plus/iStock/Remain.