Das Kunstareal von außen.
Zu Besuch bei den Wilhelm Hallen. Bild: BA Reinickendorf

An der Kopenhagener Straße befindet sich einer der aufstrebendsten Kunstorte außerhalbe des S-Bahnrings. In dieser Woche besuchte Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen die Wilhelm Hallen.

Dort wird aus einem denkmalgeschützten Industrieareal ein Zentrum für die Kreativindustrie. „Es wächst ein Ort, der die Vernetzung zwischen Kreativdisziplinen und den Austausch mit der Öffentlichkeit befördert“, heißt es dazu aus dem Bezirksamt. Unter anderem sind Ausstellungen, Performances und Gesprächsrunden vorgesehen.

Renommierte Firmen angesiedelt

„Ich bin tief beeindruckt von dem, was hier bereits geschaffen wurde. Nicht weit entfernt bin ich aufgewachsen und hätte mir zu Mauerzeiten, als die Kopenhagener Straße als Sackgasse endete, nie vorstellen können, dass so etwas Großartiges hier entstehen könnte“, sagte Uwe Brockhausen. Er dankte dem Mit-Geschäftsführer der Kopenhagenerstraße 60-68 Immobilien GmbH, Philipp Solf, für dessen Führung über das Gelände, auf dem sich bereits renommierte Firmen angesiedelt haben.

Die Wilhelm Hallen nutzen das Areal der alten Eisengießerei Winkelhof, ein denkmalgeschütztes Ensemble aus diversen Hallen, Loft-Flächen und Büros in  Klinkerarchitektur. Die Gesamtnutzfläche beträgt mehr als 20.000 Quadratmeter. Ziel der noch fortschreitenden Sanierung ist eine Bestandserhaltung, weshalb sämtliche Eingriffe in die Substanz behutsam durchgeführt wurden. Dächer wurden trockengelegt, Fenster isoliert, neue Anschlüsse für Strom, Bad, Heizung gelegt und die Fußböden in Beton ausgeführt.

Original erhalten

Zwischen 1898 und 1918 vom vielbeschäftigen Pankower Maurermeister Christian Friedrich Malingriaux entworfen und ab 1902 vom Architekten Hermann Streubel gebaut, erfuhren die Werkhallen tatsächlich nur wenige Veränderungen.

Seit der Schließung im Jahr 2014 blieb der Bestand unberührt, sodass durch die verrußten Glasscheiben der Gießerei das Tageslicht noch heute so fällt, wie Malingriaux es vor 100  Jahren gesehen hatte.

Text: red