Gespinstmotte
Nicht schön, aber ungefährlich: Das Tagewerk einer Gespinstmotte. Bild: IMAGO/Rech

Vermehrt melden sich aktuell Bürger wegen der schaurigen Gespinste an Sträuchern beim Straßen- und Grünflächenamt. Doch meist handelt es sich dabei nicht um einen Befall der gesundheitsschädlichen Eichenprozessionsspinner, sondern um Gespinstmotten.

Im Gegensatz zu dem bekannten Eichenprozessionsspinner, der durch seine allergieauslösenden Haare eine gesundheitliche Gefahr darstellt, ist die Gespinstmotte aus gesundheitlicher Sicht für Menschen harmlos, wie das Bezirksamt Reinickendorf nun noch einmal mitteilt.

Die weißlichen Raupen mit schwarzen Flecken spinnen in den Gehölzen Gespinste, die zwar gruselig aussehen, aber keine allergischen Hautreaktionen hervorrufen.

Eingreifen kommt oft zu spät

Die Sträucher werden bei starkem Befall komplett kahlgefressen. Sind die ersten Gespinste für den Menschen erkenntlich, ist auch ein Eingreifen zu spät.

Die Pflanzen erholen sich im Laufe der Vegetationszeit jedoch wieder und treiben bereits zwei bis drei Wochen nach dem Kahlfraß wieder aus. Ab Juli werden sich dann kleine helle Schmetterlinge von einem Zentimeter Spannweite und mit auffällig schwarz gepunkteten Flügeln entpuppen.

Dass Gespinstmotten immer häufiger und in großen Massen auftreten, ist durch den Klimawandel bedingt. Die Falter bevorzugen eine trockene und warme Witterung und fühlen sich daher zunehmend auch in unseren Breiten wohl. Die kleinen Raupen überziehen die Bäume und Sträucher mit silbrigen Gespinsten, um sich vor Fressfeinden wie Vögeln oder Witterungseinflüssen wie starkem Regen zu schützen.

Hunderte von Larven leben in den Gespinsten und fressen mit großem Appetit die Bäume leer. Dann verpuppen sich die Raupen im Schutz der Gespinste und fliegen nach zwei Wochen als Schmetterling durch die Wälder und Gärten.

Text: red