Die Berliner Straße in Tegel: Hier will der Senat mehr Raum für den Radverkehr schaffen. Bild: Büro Stephan Schmidt
Die Berliner Straße in Tegel: Hier will der Senat mehr Raum für den Radverkehr schaffen. Bild: Büro Stephan Schmidt

Der Berliner Senat plant eine Radschnellverbindung von Heiligensee über Tegel zum Hauptbahnhof. Der CDU-Abgeordnete Stephan Schmidt befürchtet Probleme für den Autoverkehr.

„Die Pläne von Verkehrssenatorin Bettina Jarasch für den Fahrrad-Schnellradweg von der Heiligenseer Stadtgrenze über Tegel in die Innenstadt sind unausgegoren“, teilt Schmidt mit. „Für Tegel bedeutet das Chaos pur.“

Schmidt nennt mehrere Gründe für seine Befürchtung. Zum Beispiel den vier Meter breiten Zweirichtungsradweg, der entlang der Karolinenstraße zwische Ruppiner Chaussee und Waidmannsluster Damm vorgesehen ist. Dieser werde Probleme bereiten.

Gefährliches Nadelöhr

Schmidt: „Durch die Einmündung der von der Ruppiner Chaussee kommenden Radfahrer auf die Karolinenstraße würde ein regelrechtes Nadelöhr mit dem über die Heiligenseestraße aus Heiligensee, Konradshöhe und Tegelort kommenden Autoverkehr schon unter ,normalen‘ Bedingungen entstehen.“

Ähnlich verhalte es sich mit den Plänen für die Berliner Straße, die im Falle einer Sperrung der Autobahn 111 die wichtigste Umleitungsroute in Richtung Innenstadt sei. Schmidt: „Wie aus der Planung herauszulesen ist, wäre eine Spur des Autoverkehrs für den Radweg in Gefahr. Das hieße also, dass sämtlicher Verkehr aus dem Nordosten Berlins kommend, sich einspurig durch Tegel quälen müsste.“

Ein ähnliches Szenario sei in der Heiligenseestraße, einer weiteren wichtigen Ausweichroute für Autofahrer, zu erwarten, wenn dort Raum zugunsten der Radschnellverbindung wegfällt,

„Die Streckenführung und -umsetzung sollte dringend neu bewertet werden, sonst droht uns im Norden ein Verkehrsinfarkt mit Ansage“, so Schmidt weiter. Dass die A111 in absehbarer Zeit saniert und dafür über einen langen Zeitraum hinweg nur eingeschränkt nutzbar sein wird, sei bisher in den Planungen nicht berücksichtigt.

„Schon ohne Radweg durch Heiligensee und Tegel werden quälend lange Staus durch die Ortsteile hinweg die Folge sein“, warnt Schmidt. „Gar nicht auszudenken, wie die Situation sich mit den zusätzlichen Einschränkungen verhalten würde.“

Speziell für die Ortsteile Heiligensee und Tegel müsse der Senat „dringend eine grundlegend neue Planung“ für den Radschnellweg erarbeiten, die die Verkehrssituation, unter Berücksichtigung kommender baulicher Ereignisse, mit und nicht gegen die Autofahrer beinhalte, fordert der Wahlkreisabgeordnete.

Text: red/nm