Eine Bushaltestelle der BVG am U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz. Hier endet die aus Mariendorf kommende U6 bis 2025. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter
Eine Bushaltestelle der BVG am U-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz. Hier endet die aus Mariendorf kommende U6 bis 2025. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Am 7. November starten die Bauarbeiten auf dem nördlichen Abschnitt der U6. Bis zum Jahr 2025 müssen Fahrgäste Busse nutzen.

Nach dem Beginn  der Arbeiten werden zwischen den U-Bahnhöfen Alt-Tegel und Kurt-Schumacher-Platz barrierefreie Busse verkehren. Die BVG kündigt einen „dichten Takt“ an. Damit diese gut durchkommen, werden zwischen Eichborndamm und An der Mühle in beiden Richtungen Bussonderfahrstreifen eingerichtet. Für den motorisierten Individualverkehr werde es dadurch an dieser Stelle zu Einschränkungen kommen.

Als Alternative zum klassischen Ersatzverkehr richtet die BVG Jelbi-Punkte an den U-Bahnhöfen Alt-Tegel, Borsigwerke, Holzhauser Straße, Scharnweberstraße, Kurt-Schumacher-Platz (alle U6), Rathaus Reinickendorf (U8) und an den S-Bahnhöfen Karl-Bonhoeffer-Klinik, Eichborndamm und Tegel (S25) ein. Dort können Roller und Räder gemietet werden.

6.500 Meter Gleise

Die gesamte Strecke zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel wird praktisch neu gebaut. Dazu gehören nach Angaben der BVG rund 2300 Meter Dammstrecke, 6.500 Meter Gleise, acht Weichen, acht Brückenbauwerke und eine Vielzahl von Stromversorgungs-, Kommunikations- und Zugsicherungsanlagen. Darüber hinaus wird auch die U-Bahnbrücke über der Seidelstraße abgerissen und ersetzt.

Dazu Uwe Kutscher von der BVG: „Der nördliche Abschnitt der U6 hat nicht nur viele Jahre auf dem Buckel, sondern ist zudem auch täglich der Witterung ausgesetzt. Das geht zusätzlich an die Substanz. Damit unsere Fahrgäste auch in den nächsten Jahrzehnten zuverlässig, sicher und schnell nach Tegel kommen, müssen wir die gesamte Strecke nun von Grund auf erneuern.“

Freigabe im Frühjahr 2023

Bereits seit einigen Tagen laufen die vorbereitenden Maßnahmen entlang der Strecke. Am 7. November startet die eigentliche Sanierung. Ab Februar 2023 werden die Bahnhöfe Alt-Tegel, Scharnweberstraße, Borsigwerke und Holzhauser Straße grunderneuert – die beiden letztgenannten zusätzlich barrierefrei ausgebaut. Im März 2023 wird die Brücke in der Seidelstraße abgerissen. Voraussichtlich im Frühjahr 2025 soll die Strecke ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Kosten für die gesamte Sanierung belaufen sich auf rund 90 Millionen Euro.

Die Linie U6 wurde im Jahr 1923 als erste Großprofillinie eröffnet, damals als Linie C. Heute verbindet sie die Ortsteile Tegel und Mariendorf mit dem Stadtzentrum. Sie war auch die erste unterirdische Nord-Süd-Verbindung in Berlin. 1958 wurde der Abschnitt zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel als Teil der ersten Neubaulinie nach dem Krieg in Betrieb genommen.

Aktuelle Informationen zum Baufortschritt bei der U6 gibt es auf dem Blog der BVG  

Text: red