In Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg laden Kreative ein

Am 1. und 2. Juni öffnen mehr als 300 bildenden Künstler in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee die Türen zu ihren Arbeitsräumen und laden dazu ein, sich im Rahmen des immer von Ende April bis Anfang Juni stattfindenden Kunstfestivals Artspring (endet am 2. Juni) die künstlerischen Arbeiten am Ort ihrer Entstehung zu besichtigen. Diese Kreativen prägen den Stadtbezirk entscheidend mit und sind auch in Zeiten steigender Immobilienpreise auf Arbeitsräume angewiesen. Ohne Raum keine Kunstproduktion, so einfach ist das. Kunst entsteht nicht im luftleeren Raum, sie benötigt Platz, Material und Zeit.

Zeit zum Denken

Künstler gehen in der Regel in Vorleistung, denn was man nicht zeigen kann, kann man ja auch nicht verkaufen. Im Unterschied zu einer fertig herausgeputzten Messe oder Ausstellung macht Artspring damit auch die eigentliche Arbeit sichtbar. In der ansonsten individuellen Strategien der Selbstorganisation und Selbstvermarktung suchen die Künstler die Vernetzung, um gemeinsam das kunstinteressierte Publikum anzusprechen und einzuladen, um sichtbar zu sein: als Kulturproduzenten mit einem ausgesprochen reichen Portfolio, das den Weg quer durch den Stadtbezirk zu einer inspirierenden Reise durch die Kunstproduktion der Gegenwart macht.

Viele der Teilnehmer sind in größeren Atelierhäusern ansässig, was für Besucher die angenehme Möglichkeit bietet, mit einem Weg gleich eine größere Anzahl von Ateliers zu besuchen. Unsere Empfehlung: Das Atelier von
Skadi Engeln in der alten Fleischerei in Weißensee, Große Seestraße 17. Sie überlässt ihre Atelier-Räume, in denen sie elf Jahre gemalt hat, für diesen Sommer oder länger Doris Happel, die mit Porzellan und mit Tusche auf Papier arbeitet. Dazu gesellt sich an diesem Wochenende das feine Porzellan des jungen Labels Ella von Berg.

Datum: 29. Mai 2019 Text: Manfred Wolf Bild: Skadi Engeln