Weißer See
Weißensees Wahrzeichen: Die Fontäne mitten im Weißen See. Bild: Imago/Schöning

Am heutigen Tag der Städtebauförderung werden erste Pläne für die Rettung von Park und Weißer See vorgestellt. Rund zwei Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

Dem Weißen See geht es nicht gut. Und dem Park drumherum auch nicht. Zum Klimawandel, der viele Pflanzen und Tiere vor allem in den Sommermonaten permanent unter Stress setzt, zum sinkenden Grundwasserpegel, der die Ufer trocken fallen lässt, gesellt sich nun noch der Mensch.

Parkrettung geplant

Der fällt mit all seiner Rücksichtslosigkeit über diese Stadtoase her und scheint das zerstören zu wollen, was ihm das Leben in der Stadt eigentlich erträglicher machen könnte.

Vorläufiger negativer Höhepunkt: die Zerstörung des Schwanengeleges am 1. Mai. Ralf Gräfenstein von der „Schwanenschutz-Initiative“ gegenüber dem Tagesspiegel: „Den Tätern muss bekannt sein, dass viele Leute sich an den Schwänen erfreuen.“ Er konstatiert: „Die einen erfreuen sich an Schönheit, die anderen leider an Zerstörung.“

Abschnittsweise Sanierung

Doch Park und See soll geholfen werden. Was da geplant ist, wollen Fachleute vom Bezirksamt Pankow am Tag der Städtebauförderung am 14. Mai, 11 bis 13.30 Uhr, bei Parkführungen erläutern (Treffpunkt: Zugangsbereich Parkstraße/Blechenstraße).

Knapp zwei Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ stehen dem Bezirk dafür erst einmal zur Verfügung. Die zuständige Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) möchte, dass mit der Parksanierung abschnittsweise 2023 begonnen wird und diese gut zwei Jahre später abgeschlossen werden kann.

Temporäre Einzäunung

Ein Schwerpunkt der Arbeiten sei, die Seeufer gegen eine weitere Erosion zu sichern, wird Anders-Granitzki im Tagesspiegel zitiert.

„Zum Schutz der Anpflanzung und der Uferböschung ist vorgesehen, Teilbereiche unter Umständen durch eine (temporäre) Einzäunung zu schützen“, erklärte sie.

Nun prüfe man aber, ob zu Naturschutzzwecken ein Teil der Arbeiten vorgezogen werden können.

Bürgerbeteiligung versprochen

Schwanenschützer Gräfenstein schwant allerdings nicht nur Gutes, wenn er an See-Sanierungen in anderen Bezirken denkt. Für ihn ist klar, dass die Öffentlichkeit darüber mitreden müsse, wie es am Weißen See weitergeht: „Es braucht eine Bürgerbeteiligung.“

CDU-Stadträtin Anders-Granitzki beeilt sich denn auch zu versichern, dass ein Beteiligungsverfahren geplant sei. Allerdings, so die Politikerin, wäre der Masterplan für die Sanierung in Grundzügen bereit 2016/2017 entwickelt und 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Die Konzeption wurde seitdem weiterentwickelt und werde nun erstmals beim Tag der Städtebauförderung vorgestellt. Doch auch der See selbst bleibt ein Sorgenkind. Auch wenn mithilfe eines neu gebohrten Grundwasserbrunnens seit Monaten rund um die Uhr frisches Wasser in den See gepumpt wird, ist nicht absehbar, ob der Verlust von Millionen Litern Seewasser durch sommerliche Verdunstung in den zurückliegenden Jahren jemals ausgeglichen werden kann.

Schilder mit Regeln

So hält man beim Umweltamt die Neubefüllung mit Grundwasser auch nur als Teil einer Lösung. Die Experten setzen auf die Ableitung von Niederschlägen nicht mehr in die Kanalisation, sondern über Sammel- und Aufbereitungsmöglichkeiten in den See.

Regeln
So sehen die neuen Regelschilder für die Parks in Pankow aus. Bild: BA Pankow

Wer sich künftig im Park am Weißen See aufhält, der sollte unbedingt auf die neuen grünen Schilder achten, die das Bezirksamt nicht nur in Weißensee sondern auch in anderen Parks des Bezirkes installieren möchte. Regeln wie „nicht grillen“, „Lärm vermeiden“ oder „Baden nur am Strandbad“ sind nicht neu. Ob sie aber nun der Schilder wegen eher beachtet werden, darf bezweifelt werden.

Text: Redaktion