Unbenannter Platz
Dieser Platz wird nach Gertrud Pincus benannt. Foto: Ulf Teichert

Anlässlich des Internationalen Frauentages und des damit verbundenen Pankower Frauenmärz wird am 10. März, 14 Uhr, ein bisher namenloser Platz in Prenzlauer Berg nach Gertrud Pincus benannt.

Die feierliche Benennung des Dreiecksplatzes zwischen Krüger-, Duncker- und Kuglerstraße erfolgt durch die Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum, Manuela Anders-Granitzki (CDU).

Gertrud-Pincus-Platz

Gertrud Pincus arbeitete in den 1920er Jahren als Fürsorgerin im Jugendamt Prenzlauer Berg, das unter der Leitung von Walter Friedländer in seiner sozialen Ausrichtung als sehr fortschrittlich galt.

Sie übernahm dort die Organisation des Krippen-, Hort- und Kindergartenwesens und engagierte sich besonders für die musikalische Früherziehung.

Zudem führte sie in den städtischen Kindergärten und Horteinrichtungen innovative Erziehungsmethoden ein, die die Kreativität und das spielerische Lernen der Kinder förderten.

Von den Nazis ermordet

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Gertrud Pincus als Jüdin aus dem Bezirksamt Prenzlauer Berg entlassen.

Gemeinsam mit ihrem Mann Paul Pincus wurde sie Ende November 1941 nach Riga deportiert und nur wenige Tage später, am 30. November, in einem nahegelegenen Kiefernwald ermordet.

Die Initiative zur Benennung des Platzes geht auf die Bezirksverordnetenversammlung zurück, der Namensvorschlag Gertrud Pincus auf die Arbeit der AG SpurenSuche des Frauenbeirates Pankow.

Text: Redaktion