Wann die Bauarbeiten starten, bleibt unklar. Bild: IMAGO/Joko
Wann die Bauarbeiten starten, bleibt unklar. Bild: IMAGO/Joko

Kröten kontra Wohnungen: Wegen Artenschutzfragen lagen die Planungen für das Projekt „Pankower Tor“ lange auf Eis. Nun kommt Bewegung in die Sache.

Mit dem Zugriff auf das Berliner Ökokonto will die Senatskommission Wohnungsbau die Planungen für das Wohnungsbauprojekt Pankower Tor beschleunigen. 

Es sei erklärtes Ziel der Senatskommission, das Gesamtprojekt „Pankower Tor“ mit mehr als 2.000 Wohnungen zügig umzusetzen“, hieß es am Dienstag aus Senatskreisen.“ Aufgrund seiner gesamtstädtischen Bedeutung, der zeitlichen Dringlichkeit und dem hohen Anteil an gemeinwohlorientiertem Wohnungsbau sowie der gemeinwohlorientierten Infrastruktur erfülle das Projekt die Voraussetzungen für einen Zugriff auf das Ökokonto. „Dieser soll nun auch ermöglicht werden.“

Das heißt konkret: Für das Bauvorhaben in dem ökologisch sensiblen Gebiet werden Ausgleichsmaßnahmen auch außerhalb Berlins geprüft. Damit könne nun auch die faunistische Kartierung am Pankower Tor beginnen. „Eine spätere Entscheidung hätte zu einer weiteren Verzögerung um ein Jahr und damit zu einem verspäteten Beginn des Wohnungsbaus geführt“, hieß es.

Kein Platz in Berlin

Zuvor hatte sich ergeben, dass weder in Pankow noch in anderen Berliner Bezirken genügend Kompensationsflächen zur Verfügung stehen. Diese sind angesichts der  geplanten Wohnungszahl beträchtlich.

„Heute ist es in der Senatskommission Wohnungsbau gelungen, den Knoten für eines der aktuell größten Wohnungsbauvorhaben Berlins am Pankower Tor zu durchschlagen und damit den Weg für 2.000 neue Wohnungen frei zu machen, indem eine Lösung für die Artenschutzproblematik gefunden wurde“, erklärte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

500 Kreuzkröten bedroht

Seit vielen Jahren wird über den Bau von Wohnungen in diesem Gebiet gestritten. Der Naturschutzbund (NABU) reichte im vergangenen Jahr Klage gegen das Vorhaben ein. Grund: Mehr als 500 Kreuzkröten würden das Areal als Wohn- und Laichfläche nutzen. Die vom Aussterben bedrohten Tiere müssten umgesiedelt werden. „Ein Termin für den Start der Bebauung kann demnach aktuell nicht seriös benannt werden“, teilte das Bezirksamt Pankow kürzlich mit.

Bis dato rechnete das Bezirksamt mit einer Festsetzung des Bebauungsplans im zweiten Halbjahr des kommenden Jahres. Jetzt könnte es weitaus früher so weit sein.

Text: red/kr/nm