Am Rande des Bürgerparks erinnert seit 1974 ein Denkmal an den tschechischen Kommunisten Julius Fucík, der 1943 von den Nazis ermordet wurde. Mithilfe einer eigenen Website wird das Denkmal jetzt kommentiert.
Seit Mai 1974 erinnert am Rande des Pankower Bürgerparks ein Denkmal an den tschechischen Journalisten und Kommunisten Julius Fucík (1903-1943).
Das Museum Pankow hat nun eigens eine neue Website eingerichtet, damit Interessierte das Denkmal und Julius Fucík besser einordnen können.
Die Anregung für eine solche Kommentierung wurde durch den interessierten Anwohner Gerhard Hochhuth an Museum und bezirkliche Gedenktafelkommission herangetragen und von diesen aufgegriffen.
Held des Widerstandes
Für seine Beteiligung am antifaschistischen Widerstand wurde Fucík 1943 im Gefängnis Berlin-Plötzensee von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Bekannt wurde Fucík vor allem für sein Buch „Reportage unter dem Strang geschrieben“, welches er heimlich in der Haft verfasst hatte.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in der Tschechoslowakei und auch in der DDR als Held des Widerstands gefeiert.
Es entwickelte sich ein staatlich geförderter Kult um seine Person, der allerdings bei der Bevölkerung zunehmend auch auf Ablehnung stieß.
Die vielen Facetten des Denkmals im Bürgerpark und deren Bedeutung sind für heutige Parkbesucher nicht mehr erkennbar.
Historische Einordnung
Die neue Website kommentiert daher das Denkmal und ordnet es historisch ein. Auch Leben und Werk von Julius Fucík erfahren hier eine kritische Würdigung.
In Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum in Prag und dem Historiker Stefan Zwicker werden unter anderem die unterschiedlichen Rezeptionsgeschichten in der Tschechoslowakei, der DDR und dem heutigen Tschechien vorgestellt.
Eine Veranstaltung zum Denkmal und zur neuen Kommentierung ist für September – anlässlich des 79. Todestages von Julius Fucík – im Museum Pankow geplant.
Text: Redaktion