Das Museum Pankow lädt am 12. Mai, 18.30 Uhr, zu einem Abend über den einzigen Untergrundverlag der DDR in das Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner ein.
Unter dem Titel „Fenster zur Freiheit – über Widerstand und Opposition in anderen Zeiten“ lädt das Museum Pankow am 12. Mai, 18.30 Uhr, zu einem Abend mit Film, Lesung und Gespräch über den einzigen Untergrundverlag der DDR in das Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, ein.
Einziger Untergrundverlag
Zwischen 1986 und 1990 erschien mit den sogenannten „radix-blättern“ eine oppositionelle Untergrundzeitschrift mit einer Auflage von bis zu 25.000 Exemplaren. 136 Autoren veröffentlichten ihre Beiträge dort unter ihrem echten Namen.
Die Inhalte umfassten Themen wie den Umweltschutz, Wahlen in der DDR oder die Folgen des Mauerbaus, die üblicherweise unter die Zensur gefallen wären. Die Stasi erlangte allerdings bis zuletzt keine wichtigen Erkenntnisse über Herstellungs- und Vertriebswege der radix-blätter.
Konspirativ gedruckt
Die heimlichen Verleger Ludwig Mehlhorn und Stephan Bickhardt lebten in einer Wohngemeinschaft in der Knaackstraße 34. Gedruckt wurde in der Wohnung von Bickhardts Eltern – von konspirativ arbeitenden, fest „angestellten“ Druckern.
Die Druckmaschine hatte der Grünen-Politiker Heinz Suhr mit Hilfe seines Diplomatenpasses in die DDR geschmuggelt.
Der Autor Peter Wensierski berichtet über diesen einzigen Untergrundverlag der DDR, zeigt mehrere Kurzfilme und befragt die Gesprächsgäste Heimgard Mehlhorn, Stephan Bickhardt und Wolfgang Thierse dazu.
Aktuelle Sonderausstellung
Der Abend zu den „radix-blättern“ ist Teil des umfassenden Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung des Museums Pankow „Klaus Mehner: Parallelwelten Ost-West. Fotografien aus Berlin 1964-1990“, die noch bis 14. August in der Ausstellungshalle des Museums zu sehen ist.
Lesen Sie bitte auch: „Parallelwelten“ von Klaus Mehner im Museum Pankow
Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung, die in der Aula in der dritten Etage im Hauptgebäude stattfindet, lädt das Museum am 12. Mai, 17.30 Uhr, zu einem interaktiven Rundgang durch die Sonderausstellung ein.
Eine Veranstaltung des Berliner Geschichtsvereins Nord-Ost e.V. in Kooperation mit dem Museum Pankow und dem Kurator Peter Wensierski, gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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Text: Redaktion