„Musica di Strada – ItalienerInnen in Prenzlauer Berg. Handel, Handwerk & Musik“ heißt die Sonderschau, die ab 9. Juni zu erleben ist. Etwa dreißig mechanische Musikinstrumente aus der Sammlung des Stadtmuseums Berlin ziehen dafür vorübergehend in das Museum Pankow.
Auf der Suche nach besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen verließen zwischen 1861 und 1914 rund 14 Millionen Menschen ihre italienische Heimat, unter anderem aus Norditalien.
Eines ihrer Ziele war die wachsende Metropole Berlin. Hier konzentrierte sich die Ansiedlung der ItalienerInnen auf den damals entstehenden Stadtbezirk Prenzlauer Berg. Mit ihren traditionellen Handwerkskünsten und Berufen prägten sie ihn über Jahrzehnte.
Drehorgeln made in Prenzlauer Berg
Unter den in Prenzlauer Berg gegründeten Betrieben wurde die Firma Cocchi, Bacigalupo & Graffigna aus der Schönhauser Allee mit der Produktion von Drehorgeln und Orchestrien weltbekannt. Eine Reihe von Originalen ist in der in Kooperation mit dem Stadtmuseum Berlin entstandenen Sonderausstellung zu sehen. So verbindet sie die Siedlungs- und Migrationsgeschichte der ItalienerInnen mit der Geschichte der mechanischen Musik.
Im Zuge der mehrjährigen, umfangreichen Erneuerung des zum Stadtmuseum Berlin gehörenden Märkischen Museums ziehen nun rund dreißig mechanische Musikinstrumente ins Museum Pankow um. Darunter befinden sich Drehorgeln (auch Leierkästen genannt), Pianolas (selbstspielende Klaviere) und das einzigartige Orchestrion „Fratihymnia“ mit dem Klang eines kompletten Salonorchesters. Groß wie ein Kleiderschrank, war es von 1919 bis 1951 in einem Restaurant in der Schönhauser Allee 51 zu hören.
Auf einen Blick
- Was: Musica di strada. Italiener*innen in Prenzlauer Berg
- Wann: Ab dem 9. Juni 2023 | Öffnungszeiten: Di – So 10–18 Uhr
- Wo: Museum Pankow, Prenzlauer Allee 227/228, 10405 Berlin
- Wieviel: Eintritt frei
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Text: red