Zuletzt stand eine Versteigerung des Gebäudeensembles
Zuletzt stand eine Versteigerung des Gebäudeensembles "K12"im Raum. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Es ist eines der letzten alternativen Wohnprojekte Berlins: Für den Altbaukomplex in der Kastanienallee 12 in zeichnet sich jetzt eine Lösung im Sinne der Bewohner ab.

Wie jetzt bekannt wurde, erwirbt eine Genossenschaft die Wohnungen in dem „K12“ genannten Ensemble  mit Fördermitteln des Landes. In dem Programm für die Genossenschaftsförderung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen stehen dafür zinslose Darlehen zur Verfügung. Die Details der Vereinbarung werden derzeit noch zwischen Senat, Genossenschaft und einer Stiftung, die den Gewerbeteil übernehmen möchte, abgestimmt.

Vorausgegangen waren in den vergangenen Monaten intensive Verhandlungen mit den beteiligten Stellen, um eine rechtlich und wirtschaftlich abgesicherte Lösung zu finden. „Diese ist nun in Sicht“, heißt es aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. In den kommenden Tagen werde an einer finalen Fördervereinbarung gearbeitet.

Preiswerter Wohnraum in Prenzlauer Berg

Dazu sagte Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: „Weißer Rauch über der K12. Mit der angestrebten Förderung der Kastanienallee 12 ermöglicht das Land Berlin einer Genossenschaft, preiswerten Wohnraum in Prenzlauer Berg zu erhalten. Das ist ein wichtiges Signal für die Mieterinnen und Mieter.“ Die Genossenschaftsförderung beweise sich einmal mehr als wertvolles Förderinstrument für eine sozial gerechte Wohnungspolitik.

„Zur Wahrheit gehört, dass die Herausforderungen bei der K 12 auch nach einem erfolgreichen Ankauf wegen des Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarfs groß sind“, so der SPD-Politiker. Die Genossenschaft verfüge jedoch über das nötige Know-how, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. 

55 Wohnungen mit niedrigem Standard

In dem Hausprojekt leben 100 Menschen in 55 Wohnungen mit niedrigem Standard, Ofenheizung und Außentoilette. Seit Jahren gab es Bemühungen der Eigentümer, ein genossenschaftliches Modell für „k12“ zu entwickeln, der Senat zweifelt allerdings auch wegen der billigen Mieten an der Wirtschaftlichkeit des Planes der Hausbewohner und der Genossenschaft „Selbstbau e.G.“.

Pro Quadratmeter fallen drei Euro Miete an. Die Einnahmen seien damit nicht hoch genug. Die Förderrichtlinien schreiben vor, dass ein Gesamtkonzept wirtschaftlich tragfähig sein muss.

Zuletzt stand eine Versteigerung des Gebäudeensembles im Raum. Dieser Schritt scheint nun abgewendet zu sein.

Text: red/nm