Neue sogenannte Festhaltebügel für Radfahrende soll das Warten an Kreuzungen komfortabler machen. Fachverband Fußverkehr Deutschland sieht Aufstellung auf Teilen des Gehwegs kritisch.

Pankow soll schrittweise fahrradfreundlicher werden. An der Kreuzung Wisbyer Straße, Prenzlauer Allee, Ostseestraße, Prenzlauer Promenade hat das Bezirksamt nun Haltestangen für Radfahrende vor allen vier Fahrrad-Ampeln aufgestellt. Die mit einem Trittbrett versehenen Festhaltebügel ermöglichen das Warten an roten Ampeln, ohne vom Fahrrad abzusteigen. Vor allem ältere Menschen, Radfahrende mit schwerem Gepäck oder Klickpedal-Nutzende sollen dadurch „komfortabler warten“ und losfahren können, wie das Bezirksamt mitteilt.

Lob und Kritik am Pilotprojekt

„Die Festhaltebügel sind ein Element, mit denen die Rad-Infrastruktur in Pankow aufgewertet werden soll, um Radfahrenden ihre Wege attraktiver zu gestalten. Auch für den Fußverkehr bieten die Bügel einen Vorteil, denn sie erschweren das beliebte Umfahren von roten Ampeln über den Gehweg“, heißt es dazu aus der Behörde. Während die neuen Bügel von vielen Radfahrenden und dem ADFC Berlin wohlwollend aufgenommen werden, kritisiert der Fachverband Fußverkehr Deutschland, dass die Haltebügel ausgerechnet auf Gehwegen angebracht wurden. „Natürlich stehen jetzt auch die Trittbretter auf der urbanen Resterampe. Hauptsache, die heiligen Fahrbahnen bleiben frei“, kommentiert der Verein ein entsprechendes Bild der Verkehrsverwaltung bei Twitter.

Das Bezirksamt hat sich bei der Gestaltung der Bügel von den in Kopenhagen weit verbreiteten Modellen inspirieren lassen. Die Bügel, die in Kooperation mit einem Berliner Stahlbauunternehmen gefertigt wurden, sollen nun erst einmal auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden. Nutzer sind aufgerufen, ihr Feedback direkt an das Straßen- und Grünflächenamt unter sga-pankow@ba-pankow.berlin.de abzugeben. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf 3.500 Euro.

Datum: 27. Februar 2021, Text: kr/red., Bild: SenUVK