Nach vier Jahren Bauzeit ist das neue Mädchenzentrum Szenenwechsel in Neukölln offiziell eröffnet worden.
Bei dem dreigeschossigen Gebäude in der Donaustraße 88 handelt es ich um ein ehemaliges Jugendfreizeitheim aus dem Jahre 1960. Im Laufe der Jahre wurden zwar kleine „Schönheitsreparaturen“ wie Anstrich- und Bodenbelagsarbeiten durchgeführt, eine grundlegende Sanierung erfolgte jedoch nicht. Das teilt das Bezirksamt Neukölln mit.
Im August 2018 begannen die Baumaßnahmen zur Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes. Die Erschließung des Gebäudes erfolgte an zentraler Stelle von der langen Fassadenseite des Gebäudes aus. Dadurch entstanden Nutzflächen von insgesamt 180 Quadratmetern.
Die bauliche Fertigstellung erfolgte Anfang dieses Jahres. Im Mai wurde das Gebäude zur Nutzung übergeben. Insgesamt investierte das Land Berlin 2,6 Millionen Euro in die Um- und Neubaumaßnahmen.
Einzige Anlaufstelle
Das Mädchenzentrum „Szenenwechsel“ ist die einzige kommunale Mädcheneinrichtung in Neukölln. Sie ist Teil der Region Nordost und des Sozialraums Rixdorf. Das Einzugsgebiet des Mädchenzentrums erstreckt sich aber über den gesamten Bezirk.
Die Angebote des Mädchenzentrums sind vielfältig und drehen sich rund um den Bildungserfolg der Kinder. Täglich gibt es Unterstützung bei der Anfertigung von Hausaufgaben, Präsentationen und Vorträgen sowie bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten.
In einer entspannten und ruhigen Atmosphäre, ungestört vom Alltagsbetrieb, erhalten die Mädchen und jungen Frauen Beratung und Unterstützung bei der Suche nach weiterführenden Schulen und der Berufswahl.
Was Mädchen bewegt
2001 wurde in das Mädchenzentrum Szenenwechsel das Medienkompetenzzentrum für den Bezirk Neukölln integriert. Diese jugendpolitische Initiative des Senats hat zum Ziel, medienpädagogische Projekte zu fördern und zu vernetzen. Als Medienkompetenzzentrum wird ein Hauptaugenmerk auf den Bereich der Berufe mit Medienbezug gelegt.
In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern werden Angebote entwickelt, die den Interessen und den Bedürfnissen der Mädchen entsprechen. Immer wiederkehrende Themen sind der Umgang mit dem anderen Geschlecht, Sexualität, Rollenerwartungen, Einschränkungen bei der Berufs- und Partnerwahl, aber auch familiäre Gewalt und gelegentlich drohende Zwangsverheiratung.
Kreative und künstlerische Angebote zählen zu den Schwerpunkten der Einrichtung. Durch diese Vielfalt können die Mädchen ein möglichst weites Spektrum an Interessen entdecken und entwickeln. Zu den beliebtesten Angeboten gehört das Tanzen. Neben regelmäßigen, angeleiteten Kursen in der Tanzrichtung Hip Hop für ältere Mädchen, finden wöchentlich mehrere von Peer Helperinnen angeleitete Kurse für jüngere Mädchen statt.
Gemeinsam kochen
Einmal in der Woche wird gemeinsam gekocht und gegessen. Neben der sozialen Komponente des gemeinsamen Kochens und Essens bietet sich dabei die Möglichkeit, Themen wie gesunde Ernährung und Lebensmittelproduktion zu besprechen oder Kniffe beim Kochen auszutauschen. Die regelmäßigen und festen Angebote werden ergänzt durch projektbezogene Aktivitäten.
Weitere Informationen zum Mädchenzentrum Szenenwechsel gibt es online.
Text: red