2021 ließ das Bezirksamt 182 Neuköllner ohne Angehörige bestatten.
2021 ließ das Bezirksamt 182 Neuköllner ohne Angehörige bestatten.

Weder Angehörige noch Freunde begleiteten sie auf ihrem letzten Weg: Am 16. Januar  findet in Neukölln eine Gedenkfeier für ordnungsbehördlich bestattete Menschen statt.

Aus Gründen des Infektionsschutzes wird die Gedenkfeier aufgezeichnet und am 16. Januar um 17 Uhr digital übertragen. Parallel zur Ausstrahlung wird der Verstorbenen in der Philipp-Melanchthon-Kirche gedacht und ihre Namen verlesen. Das teilt der Evangelische Kirchenkreis Neukölln mit.

Im vergangenen Jahr seien 182 Neuköllner ohne Angehörige durch das Bezirksamt Neukölln ordnungsbehördlich bestattet worden. „Mit der Feierstunde möchten wir an diese einsam verstorbenen Menschen erinnern und dem Gedenken an sie einen Ort geben“, so Superintendent Christian Nottmeier.

Jeder Name wird verlesen

Im Rahmen der Gedenkfeier, die gemeinsam vom Bezirksamt Neukölln und dem evangelischen Kirchenkreis Neukölln veranstaltet wird, werden die Namen aller im Jahr 2021 ordnungsbehördlich bestatteten Menschen verlesen. Neben Nottmeier wird auch der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) das Wort ergreifen.

Parallel zur Ausstrahlung der Gedenkfeier ist die Philipp-Melanchthon-Kirche in Neukölln, Kranoldstraße 16, zur stillen Einkehr geöffnet. Zum Beginn des Gedenkens werden bezirksweit für drei Minuten die Glocken von evangelischen und katholischen Kirchen läuten.

Amt übernimmt Begräbnis

Ordnungsbehördlich bestattet werden Menschen, die keine Angehörige haben oder deren Angehörige nicht ausfindig zu machen sind. Dann tritt das Amt dafür ein und beauftragt einen Bestatter mit der Einäscherung und Bestattung.

Die Gedenkfeier beginnt um 17 Uhr. Übertragen wird sie auf der Facebookseite des Bezirksamts Neukölln, der Homepage des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln und der Facebookseite der Evangelischen Fürbitt-Melanchthon-Kirchengemeinde.

Text: red/nm, Bild: IMAGO/Olaf Wagner