Till Lindemann, Sänger der deutschen Rockband Rammstein, bei einem Auftritt.
Till Lindemann, Sänger der deutschen Rockband Rammstein, bei einem Auftritt. Foto: Marina Lystseva/TASS/dpa

Sonst gibt sich die Band um Sänger Till Lindemann gern knallhart. Für das Video zum neuen Song „Zick Zack“ hat sich Rammstein in eine 70er-Jahre Glitter- und Glamourband verwandelt.

Als zweite Auskopplung vom neuen Album „Zeit“, das am 29. April herauskommen soll, veröffentlichten die Berliner das Stück um Schönheitswahn und plastische Chirurgie am Donnerstag auf ihren Social-Media-Kanälen. Zudem kündigte die Band per Posting ein eigenes Hochglanzmagazin an (siehe unten).

Glanz und Glamour

Für „Zick Zack“ haben sich die sechs Musiker vor ergrautem Publikum mit Strickzeug und Rollator nicht nur in Glamour-Klamotten à la Gary Glitter geworfen.

Gesichter und Körper sollen auch so aussehen, als hätten sie ebenso umfassende wie misslungene Schönheitsoperationen hinter sich.

Eine Gesichtshälfte Lindemanns gerät während des Stückes völlig aus der Form. Der Sänger hilft sich schließlich selbst mit Tacker und Klebeband.

Perfekte Riffs

Musikalisch ist der Song geprägt von harten Gitarrenriffs, begleitet von prägenden Synthesizer-Phrasen.

„Typisch Rammstein“, war oft unter den ersten Reaktion zu lesen. „Die Jungs haben es gemacht. Gute alte harte Riffs sind einfach perfekt!“

Lindemann singt dazu militärisch eingängig „Zick Zack, Zick Zack, schneid das ab“, „Wangen straffen, Jochbein schnitzen / Sondermüll in Lippen spritzen“ oder „Botox rein, bis ins Gehirn“, an melodiöseren Stellen heißt es etwa „Wer schön sein will, der muss auch leiden / Eitelkeit ist nie bescheiden“.

Tourauftakt in Leipzig

Das Album konnte auch entstehen, weil die Band den zweiten Teil der Europa-Tour coronabedingt mehrfach schieben musste.

Auf der Bühne soll es im Mai weitergehen. Der Auftakt der Deutschland-Konzerte ist am 20. und 21. Mai 2022 in Leipzig.

Eigener Kiosk

Mit einem temporären Rammstein-Kiosk hat die Berliner Metal-Band um Sänger Till Lindemann am Samstag zahlreiche Fans an den Alexanderplatz im Zentrum der Hauptstadt gelockt.

Wo sonst Bratwürstchen zu erstehen sind, gab es an diesem Tag das selbstironisch angelegte Glamour-Heft „Zick Zack“ zum gleichnamigen Song.

Als Erster in der Reihe freute sich Rammstein-Fan Sebastian bei Verkaufsbeginn um 10 Uhr über das 36 Seiten umfassende Hochglanzmagazin. Der 32-Jährige aus Pankow hatte seit 7.30 Uhr ausgeharrt.

Aufgespritzte Lippen

Am Vormittag reihten sich Hunderte der sonst auch mal etwas härteren Rammstein-Fans in einer sehr disziplinierten Warteschlange entlang der Straße noch um die Ecke des Häuserblocks.

Das „Zick Zack“-Magazin mit der CD des neuen Songs über Schönheitswahn und die Jagd nach ewiger Jugend enthält neben Stickern und Starschnitten der Band in Glitter-Outfits mit aufgespritzten Lippen und gestrafften Falten eine fotografische „Backstage-Story“, Promi-Quiz, Interview und Bandporträt, wo sich die sechs Musiker jeweils selbst auf die Schippe nehmen.

Auf einer Seite antwortet der selbsternannte „Tastenficker“ Christian „Flake“ Lorenz in der „Dr. Flake Botox-Box“ auf Fans zugeschriebenen Fragen zu Schönheit und Musik.

Text: dpa/bb