Mitte Corona-Hotspot

Die Corona-Zahlen steigen unaufhörlich – und Mitte belegt seit einigen Tagen den ersten Platz der Orte im Land mit den höchsten Inzidenzen.

Dass aber nicht nur die tatsächlichen Ansteckungen im Bezirk, sondern auch andere Faktoren dazu beitragen könnten, dass der Bezirk Deutschlands Corona-Hotspot ist (Stand 24. Januar: 2.842), erklärt nun Mittes Gesundheitsstadtrat Christoph Keller.

Vereinfachte Abläufe

So wurde beispielsweise das Verfahren zur Bearbeitung von Covid-19-Fällen der zahlreichen Krankenhäuser in Mitte zu Jahresbeginn geändert. Statt die Positiv-Fälle nach dem Wohnortprinzip zu sortieren und anderen Gesundheitsämtern zuzuordnen, werden die Fälle nun im Gesundheitsamt Mitte bearbeitet und somit dem Bezirk zugeordnet. Diese Fallerfassung begründe auch die sehr hohe Inzidenz. Hinzu kämen Meldungen direkt aus den Büros und Coworking-Spaces aus Mitte, die nun ebenfalls direkt im Meldesystem des Bezirks eingespeist und damit auch diesem zugeordnet werden, auch wenn die Mitarbeiter in anderen Bezirken wohnen.

Hohe Labordichte

Zudem trage auch die hohe Anzahl an Laboren im Bezirk Mitte zur hohen Inzidenz bei. Denn Proben mit fehlenden Daten werden zur weiteren Verarbeitung in Labore geschickt. Obwohl Proben an anderen Orten entnommen werden, trägt die Labordichte in Mitte somit zur bezirklichen Inzidenz bei, wie Keller erklärt.

Grund für diese Maßnahmen sei eine Entlastung der Ämter. „Ungewöhnliche Zeiten erfordern pragmatische Lösungen. Gemeinsam mit unserem Amtsarzt habe ich entschieden, dass wir in der aktuellen Pandemiesituation vom vorgesehenen Ablauf abweichen. Das spart Zeit und kostbare Ressourcen und sorgt dafür, dass die Fallmeldungen zeitnaher erfolgen können, weil wir den bürokratisch aufwändigen Prozess verkürzen. Dadurch ändert sich nichts an der Berechnung der berlinweiten Inzidenz, denn was Mitte verarbeitet, müssen andere Bezirke nicht mehr tun.“

Text: kr/red, Bild: IMAGO/Stefan Zeitz