Nach tödlichen Schüssen auf einen 46 Jahre alten Mann vor einem Backshop hat der mutmaßliche Mörder vor dem Landgericht geschwiegen.
Der 49-Jährige soll das Opfer im August 2021 im Stadtteil Wedding attackiert haben. Er habe sich damit laut Anklage an der Familie des Getöteten rächen und die Ehre seiner eigenen Familie wiederherstellen wollen.
Anlass sei eine tödliche Messerstecherei drei Monate zuvor gewesen. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag in Berlin, sein Mandant werde sich vorläufig nicht zu den Vorwürfen äußern.
Vier Schüsse abgefeuert
Der Angeklagte mit deutscher und irakischer Staatsbürgerschaft muss sich wegen Mordes verantworten. Heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen habe er den aus Tunesien stammenden 46-Jährigen angegriffen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Vier Schüsse habe der Angeklagte aus einer Pistole abgefeuert. Das Opfer sei noch am Tatort gestorben.
Verletzte Ehre
Anlass der Tat war laut Staatsanwaltschaft der Tod eines Neffen des Angeklagten. Der Mann sei davon überzeugt gewesen, dass die durch die Tötung des 18-Jährigen verletzte Ehre seiner Familie „nur durch die Tötung eines Angehörigen der Familie des vermuteten Täters wiederhergestellt werden könnte“, so die Anklage.
Dabei habe er gewusst, dass den 46-Jährigen keinerlei Schuld am Tod des 18-Jährigen getroffen habe.
Quelle: dpa