Bürgerinitiative will angestammte Bewohnerschaft erhalten.
Mieterhöhungen und Räumungen machen auch vor den Straßen rund um den Fasanenplatz nicht halt. Die Bürgerinitiative (BI) Fasanenplatz setzt sich nun dafür ein, die Kieze am Prager Platz, Nikolsburger Platz, Ludwigkirchplatz und Schaperstraße unter Milieuschutz zu stellen. Als letzter Berliner Bezirk machte Charlottenburg-Wilmersdorf im vergangenen Jahr von der sozialen Einhaltungsverordnung Gebrauch.
Erste Erfolge
Für die Mierendorffinsel und den Gierkeplatz wurden zwei Milieuschutzgebiete beschlossen, die Verfahren liegen aber noch bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Mit der geforderten Unterschutzstellung soll den steigenden Mieten sowie der Entmietung und dem Abriss alter Wohnhäuser entgegengewirkt werden. Die Veröffentlichung der beiden sozialen Erhaltungsverordnungen im Gesetz- und Verordnungsblatt sei noch für das erste Halbjahr 2018 geplant, so die Stadtentwicklungsverwaltung.
Im Fasanenkiez werden aktuell noch Unterschriften gesammelt. Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) unterstützt das Anwohner-Anliegen und bestätigt gleichzeitig ein weiteres Milieuschutzgebiet im Bezirk. So sollen die Bewohner des Klausenerplatz-Kiezes bald vor zu sehr steigenden Mieten sicher sein. Auch diese Unterschutzstellung wurde zuvor mit Unterschriftensammlung von den Anwohnern eingefordert.
Mehr Schutz
Auch einige Hundert Meter weiter östlich kämpfen Anwohner aktuell für die Einrichtung eines Milieuschutzgebietes – wohl mit Erfolg. Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) bestätigte, dass die Gegend rund um die Kurfürstenstraße in Tiergarten bald ein soziales Erhaltungsgebiet werden könnte.
In Mitte gibt es bereits fünf Milieuschutzgebiete, zehn weitere sind in Planung. Vier der potenziellen Gebiete befinden sich im Wedding: Soldiner Straße, Kattegatstraße, Reinickendorfer Straße und Humboldthain Nord-West. Sechs weitere im Zentrum von Mitte. Bis August soll unter anderem darüber entschieden werden, ob die Arela rund um den Alexanderplatz, in der Oranienburger Straße, der Invalidenstraße, Thomasiusstraße, Körnerstraße und Lützowstraße „schützenswert“ im Sinne des Berliner Erhaltungsgesetzes sind.
Text: Redaktion, Bild: imago/Peter Homann