Wie geht es weiter mit den vom Abriss bedrohten Wohnhäusern an der Tegeler Straße? Das sollte in einem Runden Tisch diskutiert werden.
Die Linksfraktion zeigte sich nach der ersten Sitzung dieses Runden Tischs skeptisch. Ziel der Treffen sei eine „einvernehmliche Lösung“ zwischen der Bayer AG, der das Areal gehört, und den Mietern der Häuser Tegeler Straße 1, 6-7 sowie der Fennstraße 33 und 34. Bayer plant, die Häuser mittelfristig abreißen zu lassen und das Grundstück für eine Produktionsauslagerung zu nutzen. Eine Zahlung von Abfindungen für die Mieter, die dann ihre Wohnungen verlassen müssten, ist laut Bayer nicht möglich.
Mittelfristige Pläne
„Die Mieterinnen und Mieter der Tegeler Straße 1, 6-7 sowie der Fennstraße 33 und 34 waren zurecht beunruhigt über das Auftreten Bayers“, heißt es von der Linksfraktion in einer Mitteilung. „Auf die Frage hin, wann denn die mittelfristigen Planungen des Konzerns
für das Areal in die Tat umgesetzt und die anderen Häuser abgerissen werden sollen, sagte der Standortleiter, es werden wohl ,keine drei Monate werden, aber auch keine zehn Jahre‘.
Laut Martha Kleedörfer, wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV, konnte der Standortleiter von Bayer keinen triftigen Grund für den geplanten Abriss nennen. Produktionscontainer könnten zudem auch an anderen Orten auf dem Areal abgestellt werden.
Keine konkreten Ansagen
„Die einzige konkrete Zusage, die der Standortleiter machte, war die Übernahme von Umzugskosten — davon können sich die Mieterinnen und Mieter nur leider keine Preissteigerungen von 300 Prozent leisten. Viele der Mieter zahlen aktuell weniger als sechs Euro/Quadratmeter. Solche Wohnungen — generell bezahlbare Wohnungen — findet man im Wedding nicht mehr“, so Kleedörfer.
Sollte ein Abriss unumgänlich sein, müsse Bayer, so die Forderung, die Mietdifferenzen und Mehrkosten der Mieter übernehmen.
Text: kr