Blick auf das Paul Gerhardt Stift.
Seit Anfang Februar leben hier mehr Geflüchtete. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Seit dem 1. Februar ist im Paul Gerhardt Stift Platz für 126 Geflüchtete. Die renovierte Gemeinschaftsunterkunft erstreckt sich über zwei Etagen.

Pro Geschoss stehen demnach 30 Zimmer zur Verfügung. Alle Räume verfügen über einen angeschlossenen Sanitärbereich. Insgesamt gibt es vier Gemeinschaftsküchen, zwei Kinderspielzimmer und zwei Gemeinschaftsbereiche.

Viele der Geflüchteten haben die vergangenen Monate in beengten Erstaufnahmestellen verbracht. Die Zimmer in dem Stift an der Müllerstraße bieten mit einer Belegung von ein bis drei Personen mehr Privatsphäre und Schutz. Die Geschäftsführerin der PGS Soziales, Stefanie Tepie Tame und die Refugiumsleitung, Judith Drews, fungieren mit ihren Mitarbeitenden als Ansprechpartner für die Geflüchteten. Sie koordinieren die Betreuung, soziale Beratung und die Anliegen zur Unterbringung.

Einrichtungskonzept erstellt

„Die letzten Wochen waren ein planerischer Sprint. Eine Herausforderung war die Personalsuche von geeigneten Erzieherinnen und Erziehern, Sozialassistentinnen und -assitenten und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Auf der anderen Seite musste das Einrichtungskonzept in schnellem Tempo erstellt werden. Betten, Waschmaschinen und diverse Einrichtungsgegenstände wurden bestellt und aufgebaut, das Brandschutzkonzept angepasst. Ich bin froh, dass uns diese Aufgaben im Team gelungen sind und wir pünktlich starten konnten. Nun gilt es, die Menschen bei Ihrer Ankunft zu begleiten und Ihnen den Start durch unsere Zuarbeit und den Angeboten des PGS zu vereinfachen“, sagt Stefanie Tepie Tame.

In unmittelbarer Nähe finden sich unter anderem ein Sprach-Café, kostenfreie Hebammensprechstunden, Ärzte sowie juristische Sozialberatung. „Ich bin zuversichtlich, dass uns das Gelingen wird. Das schützende Gelände ist dabei hilfreich. Aber natürlich auch all die Menschen, die hier arbeiten und leben. Sie verfügen über die nötige Sensibilität, einen sicheren und respektvollen Raum zu schaffen, damit Integration gelingt,“, so Tepie Tame weiter.

Lange Tradition

Das Paul Gerhardt Stift blickt auf eine lange Tradition in der Geflüchtetenarbeit zurück und begleitet aktuell bereits 169 Geflüchtete, die im Mutterhaus des Paul Gerhardt Stifts leben. Der Bedarf an Unterbringungen ist ungebrochen. In Berlin haben 2022 fast doppelt so viele Menschen Asyl beantragt wie noch im Vorjahr.

Text: red