Bezirksamt sucht einen „Alexmanager“.
Mehr als 300.000 Touristen, Geschäftsleute, Pendler und Anlieger tummeln sich jeden Tag auf dem Alexanderplatz. Dazwischen bahnen sich Trams ihren Weg über den zu jeder Tageszeit chaotischen Platz. Taschendiebstähle und Körperverletzungen stehen auf der Tagesordnung. Hinzu kommen zahlreiche Planungen, die den Platz sicherer, sauberer oder einfach lebenswerter machen sollen.
Viele Maßnahmen
Bei den vielen geplanten Maßnahmen verlieren auch Anlieger und der Bezirk leicht den Überblick. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel will nun mit einem neuen Alexmanagement für etwas mehr Ordnung im Chaos sorgen. „Ganz ordentlich wird der Alexanderplatz wohl nie werden. Was sich aber ändern muss ist, dass Senat, Bezirk, Träger und Anlieger ihre Aktivitäten und Planungen für den Alexanderplatz besser abstimmen müssen“, so der Grünen-Politiker. Zu dem Maßnahmenpaket, das den Platz sicherer und weniger chaotisch machen soll, gehören mehr Beleuchtung, soziale Angebote für Hilfebedürftige sowie eine bessere Nutzung von Freiflächen. An einer besseren Vernetzung unter den Akteuren hätten auch die Anlieger Interesse.
Mehr Bündelung
Das sei von Dassel bei einem Treffen mit den wichtigsten Gewerbetreibenden, Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) klar geworden. „Ich habe mich daher entschlossen, für zunächst vier Jahre einen Alexmanager einzustellen, der (bis auf die reinen baulichen) Planungen, Informationen und Maßnahmen dort koordinieren und bündeln soll.“ Auch ein Büro ist für diesen neuen Koordinationsposten schon gefunden. In Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung soll der Alexmanager in der Räumen der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) unterkommen. Schon ab dem Sommer soll der neue Koordinator dann die organisatorischen Geschicke auf und rund um den Alexanderplatz leiten.
In den vergangenen Monaten wurden bereits einige Maßnahmen umgesetzt, die die Kriminalitätsrate auf dem Platz senken sollen. Unter anderem sorgen mehr Beleuchtung und neben einer mobilen nun auch eine feste Wache für ein größeres Sicherheitsgefühl.
Text: Katja Reichgardt/Redaktion, Bild: imago/Frank Sorge