Affenpocken
Zahlreiche Stellen informieren jetzt über Affenpocken, mögliche Symptome und was es bei einer Ansteckung zu wissen gibt. Bild: IMAGO/ZUMA Wire

Angesichts zahlreicher Großveranstaltungen und Raves in der Stadt, weist das Bezirksamt Mitte erneut auf seine Hotline hin, bei der sich Ratsuchende über Affenpocken und das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen informieren können.

Unter der Nummer (030) 9018-41000 können sich Interessierte über das Thema Affenpocken informieren. Dazu Gesundheitsstadtrat Christoph Keller: „Ich wünsche uns allen eine sichere #BerlinPride2022-Parade und eine wunderbare Zeit auf dem CSD. Seid achtsam, passt auf euch und andere auf: Share joy not pox, spread love not infections.“

Demnach sei auch die Nachfrage nach Impfungen gegen Affenpocken groß. „Zurzeit übersteigen die Terminanfragen noch das Angebot der Berlin zur Verfügung gestellten Impfdosen gegen das MPX-Virus“ heißt es. Für alle Fragen und Informationen zum Thema Infektionserkrankungen empfiehlt das Bezirksamt Mitte daher aktuell die Nutzung des frisch aktualisierten Chatbots.

Tipps von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erhält derzeit zahlreiche Anfragen zum Thema.

Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA: „Bürgerinnen und Bürger wenden sich an die BZgA, weil sie verunsichert sind und verlässliche Informationen zum Thema Affenpocken suchen. Ergänzend zu unserem telefonischen Beratungsangebot haben wir den Erregersteckbrief zu Affenpocken entwickelt, der die wichtigsten Fragen beantwortet. Wir raten jedem Menschen, der Symptome einer möglichen Erkrankung bei sich bemerkt oder befürchtet, sich infiziert zu haben, sich sofort telefonisch an seine Ärztin oder seinen Arzt zu wenden.“ 

Darüber hinaus bietet die BZgA auf ihrer Internetseite www.infektionsschutz.de Antworten auf häufige Fragen (FAQ) zum Thema. Das gemeinsame Merkblatt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Robert Koch-Instituts informiert ergänzend zu Übertragungswegen und Präventionsmöglichkeiten.  

Was sind Affenpocken?

Affenpocken sind eine seltene Virusinfektion. Die Erkrankung wird durch das Affenpockenvirus verursacht, das mit den Menschenpockenviren und den Kuhpockenviren verwandt ist.

Wie werden Affenpocken übertragen?

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist vor allem bei engem Kontakt möglich. Besonders ansteckend ist der Bläscheninhalt sowie der Schorf der Hautveränderungen von infizierten Personen. Eine Übertragung kann auch durch Kontakt zu Geschwüren, Wunden im Mund oder mit Körperflüssigkeiten wie Speichel erfolgen. Eine Übertragung des Virus ist zudem über Textilien und Essgeschirr einer Person, die sich mit den Affenpocken angesteckt hat, möglich.

Ob Affenpocken beim Sex über Samenflüssigkeit oder Vaginalflüssigkeit übertragen werden, ist nicht abschließend geklärt. Das Risiko, sich mit Affenpocken zu infizieren, ist nicht auf sexuell aktive Menschen oder auf Männer, die Sex mit Männern haben, beschränkt.

Menschen, die infiziert sind, können andere anstecken, solange sie Symptome haben. In der Regel sind das zwei bis vier Wochen. Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Beginn der Erkrankung, beträgt etwa fünf bis 21 Tage. Kürzere Inkubationszeiten von zwei bis vier Tagen scheinen der aktuellen Datenlage zufolge in Einzelfällen möglich.

 Wie äußert sich die Krankheit?

Allgemeine Anzeichen einer Ansteckung mit Affenpocken können Fieber-, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. Es entwickeln sich teilweise sehr schmerzhafte Hautveränderungen in Form von Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Der Ausschlag tritt vor allem an Gesicht, Handflächen und Fußsohlen auf. Es sind jedoch auch Haut- und Schleimhautveränderungen an Mund, Genitalien und Augen möglich. Die Hautveränderungen halten in der Regel zwischen zwei und vier Wochen an und heilen ohne Behandlung von selbst ab. Dabei kann es zu Narben kommen.

Weitere Infos und Antworten zum Thema Affenpocken finden Interessierte auf den entsprechenden Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Die Telefonberatung der BZgA ist unter Telefon 0221 892031 Montag bis Donnerstag: von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr erreichbar zum Preis entsprechend der Preisliste Ihres Telefonanbieters für Gespräche in das deutsche Festnetz.

Text: red