Molkenmarkt Berlin

Bis November können Architekten und Stadtplaner ihre Visionen für das Areal einreichen.

Vom Molkenmarkt als historischer Ort der Berliner Stadtgründung ist heute nicht mehr viel übrig. Doch Berlins alte Mitte soll zurückgewonnen und vor allem wieder sichtbar werden. Ein „lebendiges Quartier mit einer vielfältigen Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur“ will der Senat rund um den Molkenmarkt entwickeln. Die entsprechenden Arbeiten laufen bereits seit einigen Monaten.

Erste Stufe eingeleitet

Jetzt wurde nach Gesprächen mit Anwohnern und interessierten Berlinern die erste Stufe des städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerbs eingeleitet: Teams aus Architekten, Stadtplanern und Landschaftsarchitekten suchen darin nach umsetzbaren Lösungen für das neue Quartier. Dabei müssen sie sich an einige Leitlinien halten: So soll das Areal ein „Ort lebendiger Geschichte“, ein „Quartier mit hoher Raumqualität“ und mit bezahlbaren Wohnungen werden, wie der Senat bekanntgab. Bis Ende Oktober sollen die Vorschläge eingereicht werden, am 29. und 30. November werden zwei Entwürfe für die Teilnahme an der zweiten Stufe, einem anschließenden Werkstattverfahren, ausgewählt.

Archäologische Untersuchungen werden fortgesetzt

Das städtebauliche Konzept für das neue Quartier ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Die Planungen begannen bereits in den 1990er-Jahren mit ersten Ideen zur Verlegung der Grunerstraße sowie zu einer Bebauung, die sich an der historischen Stadtstruktur orientiert. Seit 2016 ist der Bebauungsplan für den Molkenmarkt rechtsverbindlich und bildet die Grundlage für die aktuellen Planungen. Zeitgleich mit den Umbauten wurden auch die archäologischen Ausgrabungen auf dem Areal begonnen. Insgesamt sollen in den nächsten Jahren rund 25.000 Quadratmeter Fläche archäologisch untersucht werden, teilt der Senat mit. 

Text: kr/red, Bild: IMAGO/Stefan Zeitz