Baumfällungen
28 Bäume mussten auf der Fischerinsel den Umabuplänen weichen. Bild: Alexandra Rigos

Die Umbaumaßnahmen auf der Fischerinsel gehen voran. Dass dafür 28 Bäume gefällt und zahlreiche Sträucher gerodet wurden, stößt nicht nur beim Naturschutzbund Berlin auf Kritik.

Auf der Fischerinsel soll ein „richtiger Park“ entstehen, unter anderem um den Wegfall der freien Fläche zwischen Jerusalemer und Zimmerstraße für den Axel-Springer-Neubau auszugleichen. Eine Ausgleichsmaßnahme im Sinne des Stadtklimas also. As vorbereitende Maßnahme wurde in den vergangenen Wochen und Tagen unter anderem 28 Bäume gefällt. Maßnahmen, die für den Naturschutzbund Berlin (Nabu) nichts mit einer klimagerechten Umgestaltung zu tun haben. Sie posteten zuletzt in den sozialen Medien auch einige Bilder von gerodeten Sträuchern auf der Fischerinsel, die zuvor Spatzen als Zufluchtsorte dienten.

Rodung
Die Bilder der gerodeten Sträucher sorgen auch auf Twitter für Kritik. Bild: Nabu Berlin/Twitter

„Kahlschlag durchgeführt“

„Offenbar hat man im Bezirksamt Mitte nicht begriffen, was dem Klima gut tut und was nicht“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Nabu. „Dass ausgerechnet ein grün geführtes Bezirksamt mit einer grünen Umweltstadträtin einen solchen Kahlschlag durchführt und das dann als Klimaschutzmaßnahme verkauft, ist einfach nur deprimierend.“ Es gebe in Berlin Flächen, auf denen sich sinnvolle Aufwertungsmaßnahmen durchführen ließen, etwa am „Pankower Tor“.

Kritik an geplanten Neupflanzungen

Eine wildwachsende Grünfläche durch ein durchgestylten Park zu ersetzen, nütze laut Nabu aber weder der Artenvielfalt noch dem Klima. Mit Unverständnis reagiert der Naturschutzbund auch auf die geplanten Neupflanzen, die es geben soll. Das Bezirksamt kündigte zudem an, Großsträucher anpflanzen zu wollen. „Ob die Bäume in Zeiten des Klimawandels dann je so alt werden wie ihre Vorgänger, sei dahingestellt. Die Stürme der letzten Woche haben uns doch gerade erst vor Augen geführt, wie gefährdet Berlins Stadtbäume sind. Wer heutzutage ohne Not Bäume fällt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden!“, so das Fazit der Aktion vom Nabu.

Text: kr