Friedrichstraße
Die Friedrichstraße soll nun zur echten Fußgängerzone werden. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Das heißdiskutierte Projekt autofreie Friedrichstraße soll fortgeführt werden – allerdings werden nach den Autofahrern nun auch die Radfahrer verbannt.

Geplant sei, den breiten Radweg in der Straßenmitte abzuschaffen, teilte die Verkehrsverwaltung am Donnerstag mit, nachdem die “Berliner Morgenpost” berichtet hatte.

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Die bisher verfolgte Idee einer “Flaniermeile” mit dem Fußverkehr im Mittelpunkt habe so nicht funktioniert, sagte ein Sprecher. Als problematisch habe sich insbesondere der Radweg erwiesen. Künftig hätten überall Fußgänger Vorrang. “Das ist eine entscheidende Verbesserung.” Denn dadurch ergäben sich komplett neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Autos schon länger tabu

Der Verkehrsversuch zur Flaniermeile Friedrichstraße hatte im August 2020 begonnen. Auf einem etwa 500 Meter langen Abschnitt zwischen Französischer und Leipziger Straße, an dem auch das Luxus-Kaufhaus Galeries Lafayette liegt, sind Autos seither tabu.

Allerdings blieb der erhoffte Aufschwung für die Geschäfte entlang der Einkaufsstraße bislang aus. Laut Aktionsbündnis “Rettet die Friedrichstraße” ging die Zahl der Besucher seit Start des Projekts sogar zurück – was allerdings auch an der Corona-Pandemie liegen könnte. Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) plant nun ein neues Konzept.

Das Aktionsbündnis wiederum forderte zuletzt, den Verkehrsversuch zu stoppen. “Ladenschließungen, Umsatzrückgänge, Besuchermangel, Stillstand, Ödnis, die Optik einer Dauerbaustelle und Berlins peinlichste neue Fahrradrennstrecke – nichts davon erhöht die Aufenthaltsqualität in diesem Mitte-Bereich oder macht die Straße zu einer Flaniermeile”, heißt es in der Forderung.

Quelle: dpa/red