"Ich erlebe dieses Festival immer wie ein Klassentreffen", sagt Ute Freudenberg über den "SchlagerHammer" von Schlager Radio. Bild: IMAGO/Hofer
"Ich erlebe dieses Festival immer wie ein Klassentreffen", sagt Ute Freudenberg über den "SchlagerHammer" von Schlager Radio. Bild: IMAGO/Hofer

Der „SchlagerHammer“ geht am 25. Juni in eine neue Runde. Ute Freudenberg zählt zu den Zugpferden des diesjährigen Festivals in den Gärten der Welt in Marzahn. Im Interview verrät die Sängerin, was sie auch nach 50 Jahren noch auf die Bühne zieht und warum sie noch immer Freude an ihrem größten Hit hat.

Berliner Abendblatt: Beim „SchlagerHammer“ von Schlager Radio sind Sie keine Unbekannte. 2021 wurden Sie für Ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Was ist für Sie in diesem Jahr anders? Und was erwartet Ihre Fans?

Ute Freudenberg: Für mich ist jeder Auftritt anders. Während der „SchlagerHammer“- Tour ändert sich immer wieder einiges, das beginnt bei den Bühnenbedingungen. Es gibt eine andere Moderatorin und es sind andere Kolleginnen und Kollegen mit dabei. Ich bin immer offen für Neues und werde zum Beispiel meine aktuelle Single „Wo sind denn die Jahre hin?“ präsentieren. Insgesamt wird es einen Querschnitt aus meiner Karriere geben. Vor allem aber freue ich mich, endlich wieder auf der Bühne stehen zu können. Die lange Corona-Pause war für uns Künstler eine Katastrophe.

Sicherlich werden Sie in Berlin auch Ihren Hit „Jugendliebe“ singen. Erleben Sie diesen manchmal als Fluch?

Manche machen ihre Ute Freudenberg nur an diesem Lied fest. Als es vor mehr als 40 Jahren erschien, habe ich es mit Leib und Seele gesungen. Es wurde mein größter Erfolg und einer der Kultsongs des Ostens. Wenn ich „Jugendliebe“ heute singe, stehen Menschen aus fünf Generationen vor der Bühne und weinen vor Freude, küssen oder umarmen sich. Das ist immer wieder unbeschreiblich. Ich habe noch immer sehr viel Freude an diesem Lied.

Können Sie überblicken, wie oft Sie diesen Song gesungen haben?

Seit seinem Erscheinen hat es keinen Auftritt ohne „Jugendliebe“ gegeben. Es müssen also Tausende Male gewesen sein.

Was ist für Sie das Besondere am „SchlagerHammer“?

Ich erlebe dieses Festival immer wie ein Klassentreffen, es gibt ein wunderbares Miteinander und eine interessante Mischung aus Musik und Gesprächen mit alten und neuen Gesichtern. Bisher waren es immer Open-Air-Veranstaltungen, stets spielte das Wetter mit und es herrschte eine tolle Atmosphäre. Schlager Radio hat einfach die beste Musikauswahl. Demnächst ist es auch in meiner Heimat Thüringen zu empfangen. Das wird dann mein Sender.

Beim diesjährigen „SchlagerHammer“ wird Ihr bald 80-jähriger Kollege Frank Schöbel für sein Lebenswerk geehrt. Was wünschen Sie ihm? Wird es ein Duett auf der Bühne geben?

Ich wünsche Frankie, dass er gesund bleibt und noch viele Konzerte geben kann. Wir haben viele wunderbare Abende miteinander erlebt und zusammen Tränen gelacht. Er ist ein großartiger Sänger und ein wunderbarer Mensch. Ein gemeinsamer Auftritt ist aber nicht geplant.

Zu welchen anderen Wegbegleitern haben Sie noch heute eine Verbindung?

Ich habe einen engen und tollen Kontakt zu „Karat“. Wir sind wie eine Familie. Schlagzeuger Michael Schwandt und ich haben beide an der Musikhochschule Weimar studiert. Ich liebe die Musik dieser Band, bei dem Titel „Albatros“ bekomme ich Gänsehaut. Wir sind auch schon gemeinsam aufgetreten, etwa bei dem Lied „Abendstimmung“ auf der Berliner Waldbühne. Ich liebe es, mit Sänger Claudius Dreilich auf der Bühne zu sein.

In diesem Jahr feiern Sie Ihr 50. Bühnenjubiläum. Was steht abseits des „SchlagerHammers“ an?

Das Jubiläum werden wir im kommenden Jahr bei einer Reihe von Konzerten groß feiern. Es wird ein neues und vor allem lebensbejahendes Album geben. Die in Kürze erscheinende Single „Stark wie nie“ wird darauf einen Vorgeschmack geben.

Wie fühlt es sich für Sie heutzutage an, vor Ihr Publikum zu treten? Ist alles Routine oder haben Sie auch nach 50 Bühnenjahren noch Lampenfieber?

Ich habe immer noch massives Lampenfieber. Und jeder Auftritt ist für mich unbeschreiblich. Vor meinem Publikum habe ich großen Respekt. Ich möchte, dass die Leute Freude haben und mich mit ihrem Lächeln anstrahlen.

Dieter Thomas Heck, der Moderator zahlloser Schlagershows wie der „Hitparade“ im ZDF, hat sein Lampenfieber mit einem Glas Bier und Korn bekämpft. Welches Rezept haben Sie?

Auf keinen Fall Alkohol. Ich schminke mich vor jedem Auftritt komplett ab und wieder ein. Nebenbei mache ich Gesangsübungen. Das ist meine Zeit, da möchte ich nicht gestört werden. Das ist wie eine Meditation.

Interview: Nils Michaelis

Wir verlosen zehnmal zwei Eintrittskarten für den „SchlagerHammer“ von Schlager Radio am 25. Juni in den Gärten der Welt in Marzahn. Schicken Sie bis zum 23. Juni eine E-Mail (Betreff. SchlagerHammer) an redaktion@berliner-abendblatt.de

Weitere Infos zum „SchlagerHammer“ und Tickets gibt es online.