Mit einem ganz besonderen Modellversuch soll es erkrankten Schülern am Biesdorfer Otto-Nagel-Gymnasium ermöglicht werden, von zu Hause am Unterricht teilzunehmen. Roboter des Modells „AV1“ der Firma No Isolation werden erstmalig an der Berliner Schule zum Einsatz kommen und werden den Platz von langzeiterkranketn Kindern einnehmen, um sie am Unterricht teilhaben zu lassen.
Am 19. November stellte Gordon Lemm (SPD), Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, am Otto-Nagel-Gymnasium in Biesdorf den ersten Telepräsenzroboter, einen sogenannten „Avatar“, vor. Dieser sitzt anstelle eines Schülers im Klassenzimmer und nimmt am Unterricht teil. Mit diesem Modellversuch soll es erkrankten Schülern mit verschiedenen Krankheitsbildern ermöglicht werden, von zu Hause am Unterricht teilzunehmen. Bei dem Avatar handelt es sich um das Modell „AV1“ der Firma No Isolation, der erstmalig an einer Berliner Schule zum Einsatz kommt.
Steuerung per Smartphone
Über WLAN oder einem integrierten LTE-Modem stellt der Avatar eine Verbindung zu dem Tablet des Kindes her, welches zu Hause sitzt. Ausgestattet mit einer Kamera, einem Mikrofon und Lautsprecher können die Schüler am Unterricht teilnehmen.
Mobile Lösung
Über eine spezielle App kann die erkrankte Person den Avatar bewegen, sich durch Lichtzeichen aktiv melden und auch sprechen. Möchte der Schüler oder die Schülerin nicht am Unterricht teilnehmen, sondern nur zuhören, kann ein optisches Signal der Lehrkraft dies signalisieren. Das Gerät ist sehr leicht und kann von Klassenraum zu Klassenraum getragen oder sogar mit in die Pause genommen werden.
Datenschutz mischt mit
Damit diese technische Möglichkeit zum Einsatz kommen kann, bedarf es allerdings aus Gründen des Datenschutzes der Zustimmung aller Schüler sowie deren Eltern sowie der Lehrkräfte. Aufnahmen sind nicht möglich, Screenshots sind technisch untersagt und die Server für das Streaming haben ihren Sitz in Europa.
Drei weitere Schulen im Bezirk haben bereits Interesse an dem Modellprojekt signalisiert, an deren Umsetzung aktuell gearbeitet wird.
Soll Stanadardleistung der Krankenkasse werden
Gordon Lemm freut sich über den technischen Fortschritt: „Für einige Schülerinnen und Schüler ist es durch schwere Krankheiten, Immunschwächen oder psychische Belastungen nicht möglich, Teil ihres Klassenverbandes zu sein. Ich bin sehr stolz, dass wir diesen Schülerinnen und Schülern durch diese Technologie eine Perspektive zum regulären Präsenzunterricht anbieten können. Ich wünsche mir, dass dies zukünftig eine Standardleistung der Krankenkasse wird. Dafür werde ich mich einsetzen.“
Text: red, Bilder: No Isolation