Das Gebäude am Helene-Weigel-Platz soll bis 2028 denkmalgerecht saniert werden. Für 34 Millionen Euro werden Technik und Fassaden grundlegend erneuert.
Das im Jahr 1989 fertiggestellte Haus am Helene-Weigel-Platz wurde 2008 unter Denkmalschutz gestellt und war zu DDR-Zeiten das einzige in Plattenbauweise errichtete Rathaus.
Bei Regen drang Wasser in die Büros
Anfang der 2000er-Jahre machten sich eklatante Mängel an den mit Spaltklinkern und raumhohen Fenstern versehenen Fassaden bemerkbar. „Bei starkem Regen drang Nässe bis in die Büros hinein“, berichtet Dagmar Pohle (Die Linke), die hier als Bürgermeisterin und Stadträtin einige Jahre ihren Arbeitsplatz hatte.
Unter SPD-Regie drohte das Bezirksamt in der Folge sogar mit Abriss des Hauses. „Das ging zu weit“, so Pohle, die damals ankündigte, sich für diesen Fall sogar an das Rathaus anketten zu wollen, um der Abrissbirne den Weg zu versperren.
Seit diesen Vorgängen im Jahr 2011 haben sich die Vorzeichen grundlegend geändert und der Bezirk braucht jeden Quadratmeter Bürofläche für die eigenen Ämter: 250 Mitarbeiter des Jugendamtes, des Ordnungsamtes und des Bereiches Stadtentwicklung sind im schmucken Bau am Helene-Weigel-Platz untergebracht. Während des Baus der rund sechs Jahre dauernden Umbauphase sollen diese und andere bezirkseigene Häuser in die Premnitzer Straße ziehen.
2022 beginnt die sechsjährige Bauphase
Im Moment steckt das Projekt noch in der Planungsphase mit Ausschreibungs- und Vergabeverfahren. Erst 2022 werden die Handwerker die Regie im Haus übernehmen. Bis zum Jahr 2028 für energetische Topstandards und echte Wetterfestigkeit, einen sanierten Ratskeller und Photovoltaik auf dem Dach sorgen. „In den kalkulierten Baukosten von 34 Millionen Euro sind bereits perspektivische Teuerungsfaktoren eingerechnet. Diese Kalkulation ist keine Mogelpackung“, erläutert Baustadträtin Julia Witt (Die Linke) das Budget des Großprojektes, das mit Senatsgeldern aus dem Topf „Wachsende Stadt“ (SIWANA) finanziert wird. Nach dem Umbau sollen dann dieselben Mitarbeiter wieder hier einziehen.
„Struktur und Optik verändern wir am und im Haus nicht. Allein die Technik wird grundlegend modernisiert und eine bessere Raumausschöpfung soll erreicht werden“, erläutert Objektplanerin Felicitas Schoberth die Ausrichtung des Gesamtvorhabens.
Datum: 5. September 2021, Bilder und Text: Stefan Bartylla