Mit Songs wie "Keine Macht für niemand" wurde die Band "Ton, Steine, Scherben" in den 1970er-Jahren zu Idolen der linken Szene. Mitte der 1980er-Jahre startete ihr Sänger Rio Reiser eine Solokarriere. Bild: IMAGO/teutopress
Mit Songs wie "Keine Macht für niemand" wurde die Band "Ton, Steine, Scherben" in den 1970er-Jahren zu Idolen der linken Szene. Mitte der 1980er-Jahre startete ihr Sänger Rio Reiser eine Solokarriere. Bild: IMAGO/teutopress

Der Heinrichplatz in Kreuzberg wird am heutigen Sonntagnachmittag in Rio-Reiser-Platz umbenannt. Für das Festprogramm haben sich prominente Gäste angesagt.

Auf dem um 17 Uhr startenden Einweihungsfest sollen laut einem Bericht von rbb24 Reisers Band „Ton Steine Scherben“ sowie „Il Civetto“, „Bungalow-Gang“ und „Mein Name ist Mensch“ auftreten. Die Schauspielerin Laura Tonke wird Texte von Rio Reiser lesen.

Zu dem Fest an der Oranienstraße wird auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth erwartet. Die Grünen-Politikerin war Anfang der 1980er Jahre Managerin von „Ton Steine Scherben“. „Mit dieser Einweihung feiern wir die symbolische Rückkehr von Rio Reiser in einen Bezirk, in dem er jahrelang zuhause war“, erklärte Roth vorab. Es sei seine politische Überzeugung gewesen, sich offen und selbstbewusst zur eigenen Homosexualität zu bekennen.

Große Mehrheit

Die Umbenennung des Heinrichplatzes war im November 2019 von der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg mit großer Mehrheit beschlossen worden. Die Bandmitglieder lebten in den 1970er-Jahren in einer WG am Tempelhofer Ufer 32 in Kreuzberg. Eine Erinnerungstafel an der Hauswand erinnert an diese Zeit.

Mit Songs wie „Keine Macht für niemand“ oder „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ wurden die „Scherben“ in den 1970er-Jahren zu Idolen der linken Szene. Mitte der 1980er-Jahre startete Reiser eine Solokarriere. 1996 starb der gebürtige Berliner im Alter von 46 Jahren an einer Speiseröhrenerkrankung.

Text: red/nm