Nicht nur das "Zukunft am Ostkreuz" bangt um seine Existenz. Bild: IMAGO / F. Anthea Schaap
Nicht nur das "Zukunft am Ostkreuz" bangt um seine Existenz. Bild: IMAGO / F. Anthea Schaap

Unter dem Motto „Ihr habt uns die Stadt gestohlen, gebt sie wieder her“ rufen verschiedene Organisationen am 9. Juli zur Demonstration gegen Gentrifizierung auf. Start ist um 15 Uhr am U-Bahnhof Warschauer Straße.

Der ehemalige Arbeiterbezirk Friedrichshain ist fast vollständig durchgentrifiziert.
Einige Kieze wie der Laskerkiez oder der Rudolfkiez sind von dieser Entwicklung noch nicht
gänzlich betroffen. Doch im Jahr 2022 stehen einige Projekte an.

Das Unternehmen Pandion errichtet an der Laskerstraße mit dem Ostkreuz Campus ein
mehrstöckiges Bürogebäude, in dem zukünftig Startup-Arbeiter Büro und Zuhause
vereinen sollen. Nebenan baut das Unternehmen „Trockland“ das Luxusbüroprojekt „A Laska“, wodurch die Existenz der linken Kulturbar „ZUKUNFT am Ostkreuz“ bedroht ist. Am Markgrafendamm baut das Unternehmen „International Campus“ Mikro-Apartments.
In „THE FIZZ“ werden möblierte Zimmer ab 750 Euro pro Monat an Studierende vermietet.

Luxusbüros und Hotelkomplex

An der Spree errichtet das Unternehmen RFR Development Luxusbüros. An der Warschauer Straße entsteht der EDGE Tower, in dem Amazon mit Büros vertreten sein wird. Das Kulturareal RAW-Gelände wird von der Kurth-Gruppe neu bebaut. In Lichtenberg am Ostkreuz entsteht der Hotelkomplex „Coral World“, der dem Bezirk als Aquarium und
Bildungsstätte verkauft wurde. Dafür wurde das größte selbstverwaltete Wohnungslosen-Camp Deutschlands geräumt.

Zukunft der Anwohner bedroht

Bei all diesen Bauprojekten sehen die Initiatoren der Demonstration gegen Gentrifizierung die Zukunft der Anwohner und dem Freiraum in den Kiezen in Gefahr. „Rot-rot-grüne Politikerinnen und Politiker sind nicht in der Lage, die massiven Probleme, die die kapitalistischen Umtriebe auf dem Wohnungsmarkt mit sich bringen, zu stoppen. Neue
Bauprojekte werden nahezu an jeder Ecke hochgezogen, die Eigenbedarfskündigungen,
Luxusmodernisierungen und Zwangsräumungen verursachen. Wir demonstrieren gegen den
Ausverkauf der Stadt und zeigen Politik und Unternehmen, dass wir Eigenbedarf haben. Wir
wollen hier wohnen bleiben und unsere Freiflächen und Nachbarschaft selber
gestalten. Dafür gehen wir auf die Straße und machen Druck: für eine Stadt von unten!“, heißt es seitens der Veranstalter der Demonstration am 9. Juli.

Das sind die Stationen

Warschauer Straße: Baustelle Amazon Tower (Auftaktkundgebung)
Revaler Straße: RAW-Gelände
Simon Dach Straße
Wühlischstraße
Holteistraße
Oderstraße
Gürtelstraße
Neue Bahnhofstraße
links Boxhagener Straße
rechts Kynaststraße
Alt-Stralau
Markgrafendamm
Persiusstraße
Bödikerstraße
Endpunkt Laskerwiese (Abschlusskundgebung)

Das sind die Initiatoren

Wem gehört der Laskerkiez
Wir bleiben alle Friedrichshain
Berlin vs. Amazon
Berliner MieterGemeinschaft e.V.

Text: red